Mönchengladbach Frühlingserwachen im Margarethengarten

Mönchengladbach · Samstag, 12 Uhr, an der Eickener Kreuzung: Jedes Mal, wenn Autos an der roten Ampel stehen bleiben, schauen die Fahrer neugierig Richtung Margarethenstraße 1. Mit Schubkarre und Schaufel stochern dort Menschen in der Erde. Sieht ganz danach aus, als würden sie Blumen pflanzen wollen. Genau richtig. Der Margarethengarten erlebt sein Frühlingserwachen und wird aus dem Winterschlaf geweckt.

 Im Margarethengarten pflanzten fleißige Helfer am Samstag bunte, winterharte Blumen.

Im Margarethengarten pflanzten fleißige Helfer am Samstag bunte, winterharte Blumen.

Foto: Isabella Raupold

Der Margarethengarten ist ein interkultureller Gemeinschaftsgarten. Im Mai 2012 bezog der Verein Waldhaus die einstige Brachfläche, und gemeinsam mit Anwohnenden und viel Energie wurde eine grüne Oase geschaffen. So entstand ein Projekt, das sich im steten Wandel befindet und die Heterogenität des Viertels respektiert und spiegelt.

Hobbygärtner wie Ulas Zabci (29) und Christoph Boos (26) sieben derweil den Kompost, um Steine und Stöcke zu entfernen. "Gleich vermischen wir den Kompost mit Erde und pflanzen winterfeste Blumen an, weil das Wetter noch zu kalt ist", sagt Zabci. Die Helfer im Margarethengarten sind der Meinung, dass das Stadtbild grüner gestaltet werden muss. Einige Meter weiter im Garten kommt Praktikantin und Sozialpädagogik-Studentin Anika Beines (23) ins Schwitzen. Sie lockert die Erde auf, die vom Winter ziemlich verwurzelt ist. "Immer auf dem Weg zur Uni habe ich diese Menschenmenge gesehen, die so aktiv gärtnert. Ich wurde neugierig und habe mich dazu entschieden, hier beim Waldhaus-Verein ein Praktikum zu machen", berichtet sie. "Ich habe schon einiges dazugelernt. Sogar die Orchidee auf meinem Schreibtisch hat dieses Jahr überleb." Wie viele andere Hobbygärtner empfindet sie das pflanzen und ernten als entspannend. Kurz gesagt, als eine gute Therapie.

Der Margarethengarten feiert diesen Sommer seine vorerst letzte Saison an der Stelle, denn die Fläche wird bebaut. "Der Margarethengarten ist in den letzten vier Jahren ein Vernetzungspunkt für viele Gladbacher geworden. Wir sind im regen Kontakt mit der EWMG und hoffen auf einen neuen öffentlichen Raum", sagt die erste Vorsitzende des Vereins Waldhaus 12, Nadège Ribitzki (26). Bis in den späten Nachmittag wurde der Garten bunt bepflanzt und erweckte großes Interesse bei Passanten.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite:

(RP)
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