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Mönchengladbach Friedhof - nicht nur ein Ort der Trauer

Mönchengladbach · Erdgrab oder Urne, Friedhof oder Grabeskirche? Es gibt viele unterschiedliche Formen der Bestattung. Eine neue Broschüre gibt jetzt einen Überblick über die konfessionellen Beerdigungsstätten in der Stadt.

 Die Grabstätte der Familie Dilthey befindet sich auf dem evangelischen Friedhof an der Nordstraße in Rheydt. Hier gibt es einige imposante Gräber von Rheydter Textilunternehmern.

Die Grabstätte der Familie Dilthey befindet sich auf dem evangelischen Friedhof an der Nordstraße in Rheydt. Hier gibt es einige imposante Gräber von Rheydter Textilunternehmern.

Foto: Isabella Raupold

Gestorben wird immer. Daran gibt es nichts zu rütteln. Über die Art der Bestattung gibt es allerdings ausgesprochen geteilte Meinungen. Erd- oder Feuerbestattung, konfessioneller oder städtischer Friedhof, Grabeskirche? Der Möglichkeiten gibt es viele. Eine Broschüre bietet jetzt einen kompletten Überblick über die konfessionellen Friedhöfe und Grabeskirchen in Mönchengladbach. Herausgegeben wurde sie von der Arbeitsgemeinschaft konfessioneller Friedhöfe. Ihre Vertreter haben sie jetzt vorgestellt.

"Es geht um die Sorge für die Verstorbenen und die trauernden Angehörigen", sagt Frank Cremers, Geschäftsführer der Grabeskirche St. Elisabeth in Untereicken. Friedhöfe seien ein Ort, an dem die Menschen trauern und den Verstorbenen nahe sein können. "Sie sind aber auch Orte der Begegnung und des Miteinanders." Olaf Nöller, zuständig für den evangelischen Friedhof in Rheydt, sagt: "Auf dem Friedhof ist nichts ausgeschlossen." Es habe auch schon Begegnungen gegeben, die zur Hochzeit geführt hätten.

 Der Friedhof ist auch ein durchaus angenehmer Ort für Erholung und Begegnung.

Der Friedhof ist auch ein durchaus angenehmer Ort für Erholung und Begegnung.

Foto: Andreas Endermann

Nöller findet am Friedhof nichts Bedrückendes. "Auf dem Friedhof kann man die Seele baumeln lassen, sich erholen, innehalten. Wir haben die Wasserplätze auf unserem Friedhof so gestaltet, dass sich dort die Menschen treffen und ins Gespräch kommen können." Er wünscht sich einen offenen Umgang mit dem Thema Tod. "Neulich hat mir eine Seniorin im Altenheim gesagt, sie wolle, dass bei ihrer Beerdigung ein Glas Sekt auf ihren bereits verstorbenen Mann und sie getrunken wird." Die Familie sei nicht sehr begeistert gewesen, aber Olaf Nöller fand es gut. "Früher war es auf den Bauernhöfen üblich, einen Sarg auf dem Dachboden zu haben - für alle Fälle." So unverkrampft gehe nicht jeder mit dem Thema um. "Dabei ist es sinnvoll, sich rechtzeitig Gedanken um die Bestattung zu machen."

Es gibt diverse Bestattungsformen: klassische Gräber mit Blumenschmuck, pflegefreie Gräber und Bestattung in den Grabeskirchen. Es gibt Rasen- und Rosengräber sowie Grabstätten unter einem Baum. Auch auf den Friedhöfen gibt es Kolumbarien und Urnenstelen, außerdem Sternenkinderfelder für Früh- und Totgeburten. Was die Kirchenvertreter ablehnen, sind Aschefelder. "Wir finden es wichtig, dass es einen Namen auf dem Grab gibt", sagt Pfarrerin Esther Gommel-Packbier vom Friedhof Wickrathberg. Sie betont, dass es Bestattungsformen für jeden Geldbeutel gibt.

 In der Grabeskirche St. Josef an der Keplerstraße gibt es eine "Nordkurve" für Borussiafans.

In der Grabeskirche St. Josef an der Keplerstraße gibt es eine "Nordkurve" für Borussiafans.

Foto: Detlef Ilgner

Dennoch verschwinden 20 bis 30 Prozent der Verstorbenen spurlos. "Die Angehörigen bringen die Toten in ein Krematorium in Holland und kippen die Asche in den Rhein", weiß Pfarrer Wolfgang Hess von der evangelischen Christuskirche zu berichten. "Dabei handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, wer erwischt wird, zahlt ein Bußgeld von 40 Euro." "Wir gehen davon aus, dass die Stadt sich deshalb für Aschefelder entschieden hat", sagt Pfarrer Michael Schicks von der GdG-West. Die Broschüre soll helfen, die richtige und angemessene Bestattungsform zu finden. Sie liegt in den Kirchen, Friedhofsverwaltungen sowie bei den Bestattungsinstituten zur Mitnahme aus.

(isch)
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