Mönchengladbach Franziskus ist angekommen

Mönchengladbach · 2,70 Meter groß, 700 Kilogramm schwer: Gestern wurde der Franziskus von Bert Gerresheim vor der Franziskuskirche in Geneicken aufgestellt. Auf dem gepflasterten Platz an der Schlossstraße wurde die Bronzefigur fest verankert – für alle Zeiten.

Pfarrer Klaus Hurtz konnte seine Aufregung nicht verbergen. Die Kamera in seinen Händen zitterte leicht, als er ein ums andere Mal den Auslöser drückte. „Das ist ein großer Tag, ich freue mich unbeschreiblich“, sagte er. Und fotografierte weiter. Sehenswert war die Anlieferung des Heiligen Franziskus gestern morgen allemal. Mehr als ein Jahr haben die Vorarbeiten und die Erschaffung der Figur gedauert, nicht einmal eine Stunde benötigten die Fachleute, um die Bronzestatue des Düsseldorfer Künstlers Bert Gerresheim auf den Platz vor der Kirche St. Franziskus an der Schlossstraße zu stellen. Da steht er nun, der sympathische Heilige, 2,70 Meter hoch und 700 Kilogramm schwer, fest verankert im Boden – für alle Zeiten.

Ein Schlückchen Schampus

In einem gelben Transporter war die Skulptur direkt aus der Düsseldorfer Gießerei Karl-Heinz Schmäke nach Rheydt gebracht worden. Gespannt beobachteten Bert Gerresheim und Pfarrer Hurtz, wie das Dach des LKW zurückgeschoben wurde und der Greifarm des Krans sich herabsenkte. Und dann schwebte er in der Luft, scheinbar schwerelos vor dem strahlend-blauen Himmel. Punktgenau war die Landung, kurz die Diskussion zwischen Künstler und Pfarrer: „Steht er so richtig? Sollen wir ihn noch ein bisschen drehen?“ Er stand richtig – auf Anhieb. Mit Applaus und einem Schlückchen Schampus wurde der Heilige Franziskus willkommen geheißen.

Eine göttliche Fügung: So bezeichnete Klaus Hurtz die Umstände, wie es zu dem Franziskus für Franziskus kam. Ein Mönchengladbacher, der ungenannt bleiben möchte, hatte vor anderthalb Jahren den verdutzten Pfarrer mit seiner Idee überrascht, der Gemeinde eine Skulptur zu schenken. Natürlich sollte es der Namenspatron sein, und schaffen sollte ihn Bert Gerresheim. „Das Werk ist vollbracht“, sagte gestern Klaus Hurtz. „Ich bin zutiefst dankbar und glücklich.“

Auf Augenhöhe mit den Passanten steht die Skulptur vor der Franziskus-Kirche. Sein Kopf mit dem jugendlichen, zart geschnittenen Gesicht unter der Kapuze geneigt, die Lippen leicht geöffnet, die Augen fast geschlossen, so legt er seine stigmatisierten Hände auf das Kreuz. Auf dem Sockel einiges Getier: eine Kröte, zwei spielende Mäuse, ein Vögelchen. Zutaten, die zu diesem naturverbundenen Heiligen gehören. Der Franziskus steht genau an der Stelle, an der der Architekt der Kirche, Dominikus Böhm, ursprünglich eine Figur des Heiligen vorgesehen hatte. „Damit komplettieren wir das Werk dieses genialen Baumeisters“, sagt Pfarrer Hurtz. „Der Franziskus von Bert Gerresheim gehört genau hierher.“

(RP)
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