Mönchengladbach Flughafen bleibt "strukturell unrentabel"

Mönchengladbach · Der Airport an der Niersbrücke hat 2013 deutlich weniger Verluste eingefahren. Doch auch der Umsatz und die Zahl der Flugbewegungen sind gesunken. Nächste Woche ist Baustart für den Event-Hangar.

 2013 ist die Zahl der Flugbewegungen an der Niersbrücke, die zuvor an der 50 000er-Marke gekratzt hatte, um 8,6 Prozent gesunken.

2013 ist die Zahl der Flugbewegungen an der Niersbrücke, die zuvor an der 50 000er-Marke gekratzt hatte, um 8,6 Prozent gesunken.

Foto: KN

Die Internetpräsenz des Mönchengladbacher Flughafens, jahrelang eine brachliegende Karteileiche aus der gefühlten Kreidezeit des WWW, wird derzeit überarbeitet. Parallel — am 15. April — ist der Baustart für die neue exklusive Veranstaltungsstätte Hugo-Junkers-Hangar direkt neben dem Terminal. Es tut sich also derzeit einiges an der Niersbrücke. Und das ist gut so, denn der Flughafen fährt auch weiterhin Verluste ein. Allerdings, das zeigt ein Blick in den Geschäftsbericht des Düsseldorfer Flughafens, dessen Tochter die Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH (FMG) ist, sind diese 2013 deutlich geringer ausgefallen als noch in den Jahren zuvor.

Es sind nur zwei Absätze, die der 61 Seiten starke Geschäftsbericht dem Mönchengladbacher Airport widmet. Doch sie zeigen deutliche Tendenzen auf. Die wichtigste: Der über den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag durch die Muttergesellschaft zu tragende Verlust lag 2013 noch bei 1,6 Millionen Euro. Zuvor waren es wiederholt rund fünf Millionen Euro per anno gewesen. Die niedrigeren Verluste werden im Lagebericht auf die in den letzten drei Jahren durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen zurückgeführt, die 2013 erste Auswirkungen zeigten.

Konkret bezieht sich das zum Beispiel auf "Anpassungsmaßnahmen beim Personal" — Mitte 2012 war der Personalstamm auf nur noch 14 Mitarbeiter halbiert worden. Aber auch auf eine Kapitalherabsetzung, auf eine Abwertung des Anlagevermögens und auf einen Forderungsverzicht um mehr als die Hälfte. Mittelfristig bleibe die Gesellschaft dennoch "strukturell unrentabel", heißt es im Lagebericht weiter. Der Umsatz der FMG lag 2013 mit 1,5 Millionen Euro rund sechs Prozent unter dem des Vorjahres. Die Zahl der Flugbewegungen sank gegenüber 2012 um 8,6 Prozent auf 42 630. Leicht gestiegen, um 1,2 Prozent, ist hingegen die Zahl der Fluggäste (26 466).

Die durch den Gladbacher Flughafen bewirkten Effekte haben auch Auswirkungen auf die 2013 deutlich schwächer ausgefallene Gesamtbilanz des Airports Düsseldorf International. Denn mit dessen Gewinneinbruch hängt in einem nicht unerheblichen Maße der Rückgang der außerordentlichen Erträge zusammen. So soll sich die Kapitalherabsetzung des Gladbacher Flughafens 2012 noch mit 5,8 Millionen Euro außerordentlich (und einmalig) in der Gesamtbilanz ausgewirkt haben. Und: "Die Abschreibungen liegen aufgrund der im Geschäftsjahr 2012 vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen am Flughafen Mönchengladbach deutlich niedriger als im Vorjahr", heißt es im Gesamt-Lagebericht weiter.

Die FMG ist zu 70,03 Prozent im Besitz des Düsseldorfer Flughafens, zu 29,964 Prozent im Besitz des Versorgers NEW. Die restlichen 0,006 Prozent hält die Stadt Willich. Die FMG hat eine eigene 100-prozentige Tochtergesellschaft, die Flughafen Mönchengladbach Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH (GVG). Diese ist aber "aus Konzernsicht unerheblich", heißt es im Lagebericht des Gesamtkonzerns.

(RP)
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