Mönchengladbach Findet uns!

Mönchengladbach · Der Museumsverein sucht neue Wege ins Museum Abteiberg. Bis zum 25. August wird dafür noch Geld gesammelt. Jetzt sind Details des Projekts bekanntgeworden.

 Fari Shams, Pola Sieverding und Baltensberger + Siepert (v.l.) stellen derzeit im Museum aus.

Fari Shams, Pola Sieverding und Baltensberger + Siepert (v.l.) stellen derzeit im Museum aus.

Foto: Ilg

Ins Museum gehen ist... Ja, was eigentlich? Alltag, Arbeit, keine Kunst - und sogar eine Qual. Das zumindest sagt Künstler Norbert Krause, der mit dem Museumsverein Publikum ins Museum Abteiberg locken möchte, das sonst eher nicht den Weg ins Haus findet.

Denn: Der Ruf des Museums reicht zwar bis Bilbao oder New York, aber in Mönchengladbach steht der spektakuläre Hollein-Bau in zweiter Reihe und versteckt sich oft hinter dem Alltagsleben. "Es befindet sich auf dem Berg, wird aber trotzdem nicht gesehen", sagt Krause. Das ist schade. Muss aber nicht so bleiben. "Wir suchen nach anderen Wegen und Zugängen ins Museum", sagt er. "Und das ist genauso wörtlich wie metaphorisch gemeint." Gemeinsam mit dem Museumsverein hat der Künstler das Projekt "Ins Museum gehn ist keine Kunst!" ins Leben gerufen. Von Montag bis Samstag, 5. bis 10. September, soll jeden Tag ein anderer Blickwinkel eingenommen werden.

Los geht es am Montag mit "Ins Museum gehn ist Alltag!" - dabei widmet sich die Gruppe mit einer Intervention der Kunst im öffentlichen Raum entlang der Mönchengladbacher Skulpturenmeile. Am Dienstag wird es sportlich. "Ins Museum gehn ist eine Qual" nimmt den Weg von der Südseite des Abteibergs aufs Korn. Der Mittwoch beschäftigt sich mit dem einen Satz, der vielen schon bei abstrakter Kunst in den Sinn gekommen ist: "Das kann ich auch." So wie bei den acht grauen Bildern von Gerhard Richter. Daher wird unter dem Motto "Ins Museum gehn ist meine Kunst!" ein Verfahren vorgestellt, mit dem man seine eigene Version eines Abteiberg-Kunstwerks schaffen kann. Am Donnerstag wird es digital. "Ins Museum gehn ist #Abteiberg" macht das soziale Fotonetzwerk Instagram mit dem Museum bekannt. Wer eigentlich diese Leute sind, die in der Ausstellung auf und ab gehen, soll am Freitag in Erfahrung gebracht werden. "Ins Museum gehn ist Arbeit!" stellt die Aufsichtskräfte in den Mittelpunkt. Der Samstag trägt den Titel der gesamten Projektreihe und soll als Abschluss vor allem eine Botschaft vermitteln: Macht einfach! Eine Schnitzeljagd lässt Besucher das Museum neu entdecken. Vorher heißt es aber erst einmal warten: Um 10.30 Uhr, also eine halbe Stunde vor Öffnung des Museums, wird zum gemeinsamen Anstehen eingeladen. "Wenn genug Menschen zusammenkommen, schafft es die Schlange bis zur Hindenburgstraße", sagt Norbert Krause. Dann sieht nämlich auch die Einkaufsmeile: "Ins Museum gehn ist keine Kunst!" Alle Aktionen werden im Anschluss in einem Heft zusammengefasst, das an der Museumskasse frei erhältlich sein wird. Zusätzlich gibt es eine projektbegleitende Facebookseite.

Das Ganze kostet natürlich Geld - und das soll per Crowdfunding gesammelt werden. Unter der Internetadresse www.voba-mg.viele-schaffen-mehr.de/Projekte_unterstuetzen kann man das Projekt noch bis zum 25. August finanziell unterstützen. Bisher sind 1515 Euro zusammengekommen - knapp 1000 Euro fehlen also noch. Jeder Betrag ab fünf Euro ist willkommen. Und: Für jede Hilfe ab fünf Euro gibt die Volksbank noch zehn Euro oben drauf. Wie das so beim Crowdfunding eben so ist, man unterstützt nicht nur das Projekt, man hat nachher auch etwas davon. Ab zehn Euro gibt es eine von Krause gestaltete Postkarte mit einem Museumsmotiv, ab 25 Euro ein eigens ausgesägtes Stück eines Fotodrucks, den ebenfalls Krause übernimmt, und ab 50 Euro gibt es auch das Heft dazu, das im Rahmen des Projektes entstehen soll. Ein besonderes Präsent erwartet Spender ab einem Betrag von 200 Euro: eine Führung hinter den Kulissen des Museums.

Natürlich kann an der Projektwoche auch jeder, der keinen finanziellen Beitrag geleistet hat, teilnehmen. Und auch jeder kann spenden, der nachher nicht teilnimmt. Wichtig für das Projekt ist aber das eine: dass die volle Summe zusammenkommt. Bis zum 25. August ist Zeit.

(lukra)
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