Mönchengladbach Feuerretter proben für den Ernstfall

Mönchengladbach · Damit im Einsatz jeder Handgriff sitzt, haben rund 200 Feuerwehrmänner den jährlichen Leistungsnachweis absolviert.

 Auf dem Parkplatz des Rheindahlener Schulzentrums übten Feuerwehreinheiten Einsätze in Notfällen. Alles lief erfolgreich, keine Gruppe fiel durch die Prüfung.

Auf dem Parkplatz des Rheindahlener Schulzentrums übten Feuerwehreinheiten Einsätze in Notfällen. Alles lief erfolgreich, keine Gruppe fiel durch die Prüfung.

Foto: Knappe

Da stehen sie, die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte. In zwei Reihen aufgestellt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt: Acht Feuerwehrmänner lauschen den Anweisungen des Gruppenführers. Die Aufgabe: einen Löscheinsatz korrekt vorbereiten und durchführen. Zeitvorgabe: 300 Sekunden. Die Schiedsrichter geben das Kommando, die Stoppuhren laufen.

Im höchsten Tempo rücken die Feuerwehrmänner aus. Ein mit Wasser gefüllter Kanister dient als offene Wasserstelle: Der Schlauchtrupp, durch ein Leibchen mit einem großen "S" gekennzeichnet, stellt unter höchstem Tempo eine Saugleitung her, während der "Angriffs-Trupp", gekennzeichnet durch ein "A", das Feuer attackiert und selber eine Leitung aufbaut. Gebaut wird diese durch zwei so genannte "C-Schläuche", die eine Länge von 15 Metern und eine Durchlaufmenge von 400 Litern pro Minute haben. Ein Schaumrohr komplettiert die Löschleitung. Im Schaumrohr wird das Wasser-Schaummittel Gemisch mit Luft aus einem externen Zumischer versetzt, ehe der Löschschaum das Feuer bekämpft.

Doch sind auf dem Parkplatz des Rheindahlener Schulzentrums keine echten Flammen zu sehen, es sind Übungsobjekte, die von der Einsatzgruppe anvisiert werden. Einmal im Jahr muss jede Gruppe den obligatorischen Leistungsnachweis absolvieren, die praktische Übung ist ein wesentlicher Bestandteil. Schiedsrichter bewerten die Übungen und notieren sich bei allen Durchgängen des Tages Fehlerpunkte. Nach Absolvierung der Übungen wird einer Einheit das Ergebnis mitgeteilt.

Die Einheit Stadtmitte hat die Übung erfolgreich bestanden. Frank Zientowski von der Berufsfeuerwehr hat keinen Grund zur Kritik. "Bei Notfällen geht es um Schnelligkeit und perfekt koordiniertes Zusammenspiel", erklärt er. Neben dem praktischen Teil müssen alle Gruppen einen theoretischen Teil absolvieren, dazu kommt eine Erste-Hilfe-Übung. Bei einer weiteren Einheit ging es dann um die sogenannten "Knoten und Stiche". Bei diesem Punkt betont Zientowski die enorme Wichtigkeit der Übung: "Diese Rettungsknoten muss jeder Feuerwehrmann beherrschen. Gerade, wenn einem die Sicht bei einem Einsatz durch Rauch erschwert wird." Die Knoten sorgen beispielsweise dafür, dass zu evakuierende Menschen, die bei einem Feuer das Haus über die Feuerleiter verlassen müssen, sicher mit dem Retter verbunden und im Sturzfall gesichert sind.

Dass auf die Feuerwehr im Notfall Verlass ist, wird seit Jahren im Leistungsnachweis deutlich: Denn noch keine Gruppe ist durch die Prüfung gefallen.

(seu)
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