Bei Anruf werden Konten geplündert Falsche Microsoft-Mitarbeiter in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Vorsicht, wenn das Telefon klingelt und der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung sich als Microsoft-Mitarbeiter vorstellt. Die Polizei warnt erneut vor einer Betrugsmasche, bei der sich die Täter Zugriff auf Computer und dadurch Zugang zu Konten verschaffen.

In den bislang bekannten Fällen hatte sich der Betrüger auf Englisch gemeldet und habe dann per Onlineübersetzer mit den Angerufenen kommuniziert. Unter dem Vorwand, es befänden sich Viren auf dem Rechner, die nur sie online beseitigen könnten, schalten die Täter sich per Team-Viewer auf das Gerät. Dann weisen sie auf die Kosten für die Virenbeseitigung hin und lassen sich die Bank- und Kreditkartendaten der Opfer geben. Wie die Polizei berichtet, gehen die Betrüger sehr offensiv und penetrant vor. Regelmäßig würden sie Angerufene so dazu bringen, diese Daten auch tatsächlich preiszugeben. Die Folge sind dann mehrere, unmittelbar durchgeführte Abbuchungen von den Konten. Ebenso sind Fälle bekannt, in denen die Betrüger nach dem Zugriff auf den Rechner Dateien löschten und dann Geld erpressten, damit das Opfer diese Daten zurückerhält.

"Unter welchem Vorwand die Betrüger auch immer anrufen, sie verfolgen letztendlich das Ziel, Zugriff auf den Computer und die Konten zu erlangen und sich zu Lasten finanziell anderer zu bereichern", warnt die Polizei. Deshalb sollten folgende Tipps beherzigt werden: "Lassen Sie sich nicht auf diese Anrufe ein. Kein Mitarbeiter seriöser Unternehmen oder Anbieter wird am Telefon Bankdaten erfragen."

Die Mönchengladbacherin, die im September ihre Kreditkartennummer und ihre TAN-Nummer durchgegeben hatte, hatte bemerkt, dass während des Anrufs Abbuchungen von ihrem Konto stattfanden. "Sie hat den Anrufer auch darauf angesprochen", sagt die Polizeisprecherin. Der Mann habe dann erklärt, dass es sich um einen Fehler handele, und aufgelegt. "Die 61-Jährige sprach sofort mit ihrer Bank", sagt Cornelia Weber.

Bereits 2004 seien die ersten Betrüger mit der Microsoft-Masche aufgefallen, so die Polizeisprecherin. Zwischenzeitlich verschwunden, seien sie seit Mai/Juni dieses Jahres wieder aktiv. Zunächst in anderen Städten, "jetzt ist offenbar Mönchengladbach an der Reihe", sagt Cornelia Weber. Opfer würden vor allem ältere oder technisch nicht besonders versierte Personen.

Informationen zu weiteren Phänomene aus dem Bereich "Cybercrime" unter polizei.nrw/artikel/cybercrime-phaenomene.

(gap)
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