Mönchengladbach Fahrradhersteller Gazelle statt Jagenberg im Monforts-Quartier

Mönchengladbach · Mit einigem Brimborium wurde im Monforts-Quartier vor nicht einmal zwei Jahren Wegweisendes verkündet: die Neugründung eines produzierenden Unternehmens. Die Jagenberg Textile GmbH fing damals an, an der Schwalmstraße Modelle der in der Branche bekannten Küsters-Nassveredelungsmaschinen zu bauen. Das tut sie auch immer noch, mit ihren rund 25 Beschäftigten - aber seit Kurzem nicht mehr in Mönchengladbach, sondern in Krefeld, im K2 Tower + Industriepark. Der Hintergrund ist schnell erklärt: Die Krefelder Kleinewefers Beteiligungsgesellschaft, die 100 Prozent der Aktien der Jagenberg AG hält, zeichnet sowohl für das Monforts-Quartier als auch für das neue K2 (ehemaliges Voith-Gelände) verantwortlich. "Im K2 sitzt auch die Jagenberg Paper Systems. Wenn man beide in einer Halle zusammenbringt, birgt das natürlich Synergieeffekte", sagt Reinhard Körsmeier, Geschäftsführer des Quartierbetreibers MQ Management GmbH im Monforts-Quartier.

Für die dadurch freigewordene Hallenfläche in Mönchengladbach kann er jedoch bereits einen attraktiven Nachnutzer vermelden: Der niederländische Fahrradhersteller Gazelle wird ab 1. Juli im Monforts-Quartier ein Business-Training-Center an den Start bringen. "Das richtet sich nicht an die Endkunden", erläutert Körsmeier. "Stattdessen soll hier für Händler über Trends, Entwicklungen und neue Produkte informiert werden." B2B, Business to Business, lautet das Schlagwort. Auch eine Teststrecke für E-Bikes soll es beispielsweise geben. "Das wird die erste größere Niederlassung von Gazelle in Deutschland", sagt Körsmeier. Bisher habe es lediglich eine kleine Anlaufstelle in Brüggen gegeben. Bei den Niederländern, die 1992 zum 100-jährigen Bestehen das Prädikat "Königlich" von Prinzessin Margriet verliehen bekamen, sei das Quartier mit seinen historischen Bauten gut angekommen. "Ihr Stammhaus ist ganz ähnlich", weiß Körsmeier.

Das Unternehmen Gazelle gehört zu Pon Holdings, der mit weiteren Marken wie Derby Cycle in seinem Portfolio Europas größter Fahrradhersteller ist. "In der großen Halle sind dann noch drei Sheds frei", sagt Körsmeier. "Wir haben natürlich die Hoffnung, dass Pon sich hier mittelfristig mit seinen anderen Marken noch vergrößert."

(RP)
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