Mönchengladbach Evangelischer Kirchenkreis zentralisiert Verwaltung

Mönchengladbach · Zum 1. Juli hat der Evangelische Kirchenkreis Gladbach-Neuss die Vorgabe der Evangelischen Kirche im Rheinland (Ekir) umgesetzt. Die 24 evangelischen Kirchengemeinden werden nun zentral im Haus des Kirchenkreises in Rheydt verwaltet. Gemeinden, die bislang eigenständig waren, müssen ihre Unabhängigkeit also in Teilen an die neue zentrale Administration abgeben. Das sorgte im Vorhinein für vereinzelte Proteste. Hintergrund ist ein neues Gesetz, das die Evangelische Kirche im Rheinland erlassen hat. Dieses Verwaltungsstrukturgesetz sieht vor, alle Verwaltungshandlungen der Kirchengemeinden, Kirchenkreise, ihrer Verbände sowie ihrer Dienste und Einrichtungen durch eine gemeinsame Verwaltung zu bündeln.

Ziel der Zusammenführung, sagt Superintendent Dietrich Denker, seien zum einen Verwaltungskosten einzusparen, zum anderen aber auch einheitliche Standards zu schaffen. "Die Qualität kirchlicher Gemeinden muss gewährleistet werden", sagt Denker. Für die Gemeinden heißt das aber auch, dass sie sich künftig an die Vorgaben aus Rheydt halten müssen. Die Gemeinden könnten Verwaltungsaufgaben aber auch an die neue Zentrale in der Hauptstraße abgeben und würden somit entlastet, sagt Denker.

Die Selbstverwaltung der Gemeinden hat im Kirchenkreis jedoch Tradition. Zuvor hatten die 24 Gemeinden eigene Verwaltungen oder sich zu kleineren Verbünden zusammengeschlossen. Der Kirchenkreis konnte daher bei der Landeskirche eine Sondergenehmigung erwirken. Statt das Verwaltungsamt beim Kirchenkreis direkt anzusiedeln, wurde ein Verwaltungsverband gegründet, in dem alle Gemeinden Mitglied sind.

Der neue Verband wird von einem Vorstand geleitet, dem Superintendent Denker vorsitzt. Neuer Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes ist der Verwaltungsbeamte Dietmar Nasarzewski. "Wir wollen den Gemeinden weiterhin größtmögliche Mitsprache ermöglichen", sagt Denker.

Jede Gemeinde habe in der neuen Verbundsvertretung eine Stimme, die großen Gemeinden Rheydt und Neuss Süd zwei. Für die Gemeindemitglieder habe die Zusammenführung nahezu keine Auswirkungen. Die Mehrzahl der Gemeinden sei auch weiterhin mit einem Büro vor Ort vertreten.

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