Mönchengladbach Erste Schätzung zu neuen Müllgebühren

Mönchengladbach · Zurzeit verschickt die Mags an Grundstückseigentümer Schreiben mit der Information, welche Mülltonnengrößen sie ab Herbst zu erwarten haben. Über die Kosten wurde in dem Brief nichts verraten. Das holt die Mags jetzt nach.

 Restmülltonnen (Symbolfoto)

Restmülltonnen (Symbolfoto)

Foto: Dobrick

Ab 2019 gibt es in Mönchengladbach nur noch Tonnen mit Rollen. Bislang fasste das kleinste Abfallgefäß 25 Liter, in Zukunft mehr als das Doppelte. Dafür werden die neuen Tonnen nicht mehr wie bisher wöchentlich, sondern im 14-Tage-Rhythmus geleert. Zurzeit verschickt die Mags Schreiben an Grundstückseigentümer mit der Information, welche Tonnengröße ihnen ab Herbst zugeteilt wird. Auch über die "Müll-Ehe", also die Möglichkeit, sich eine Tonne mit dem Nachbarn zu teilen, wird informiert, Was viele Bürger irritiert und auch ärgert: Von Abfallgebühren ist noch keine Rede in dem Brief, von möglichen Einsparungen bei einer "Müll-Ehe" auch nicht. Auch bei Nachfragen hieß es von Seiten der Mags: "Die Kosten kennen wir noch nicht. Darüber können wir erst im Oktober Auskunft geben." Wegen der Vielzahl der Anrufe beantwortet die Mags hier die wichtigsten Fragen.

Wie wird die Tonnengröße berechnet?

In dem Schreiben wird auch die Anzahl der Bewohner auf einem Grundstück abgefragt, denn danach richtet sich die Größe der neuen Restmülltonne: Zurzeit werden als Regelvolumen - auch in anderen Städten - 15 Liter pro Person und Woche festgesetzt, das heißt, ein Zwei-Personen-Haushalt mit Biotonne benötigt bei 14-täglicher Abfuhr eine Mülltonne in der Größe von 60 Litern. Das soll in Mönchengladbach genauso gehandhabt werden. Wer keine Biotonne nutzt oder kein Eigenkompostierer ist, wird mit 20 Liter Restmüll pro Woche und pro Person berechnet. In diesem Fall würde ein Zwei-Personen-Haushalt rechnerisch 80 Liter Müll produzieren. Da die 60-Liter-Tonne zu klein ist, wird das nächst größere Gefäß, also eine 120-Liter-Tonne, zugeteilt.

Wie ändern sich die Gebühren für Restmüll?

Mit dem vorgeschlagenen Abfallkonzept sinken die Kosten laut Mags für mehr als die Hälfte der Mönchengladbacher. Die endgültige Gebühr steht allerdings erst Ende 2018 fest. Denn noch sei nicht klar, wie viele Gefäße in welcher Größe im Stadtgebiet notwendig sein werden. Zur ersten Orientierung nennt die Mags die von ihr geschätzten Gebühren für die zweiwöchentliche Leerung: 60-Liter: 132 Euro, 120 Liter: 264 Euro, 240 Liter: 528 Euro. Damit liegt die Schätzung leicht über dem Gebührenvergleich, den das Institut Infa und die Mags im Dezember als Orientierung im Rat genannt hatten. Damals war für eine 60-Liter-Tonne mit 128 Euro, für 120 Liter mit 256 Euro, und für die 240-Liter-Tonne mit 512 Euro kalkuliert worden. Im Vergleich dazu die aktuellen Müllgebühren für das laufende Jahr: Wer eine 25-Liter-Tonne (wöchentlich) leeren lässt, zahlt knapp 163 Euro, für die 35-Liter-Tonne werden knapp 228 Euro fällig. Die vergleichbare Müllmenge, also 30 Liter pro Woche, würde für einen Zwei-Personen-Haushalt je nach bisheriger Tonnengröße also 31 oder sogar 96 Euro weniger im Jahr kosten.

Wird es einen Vollservice für die Restmülltonnen geben?

Mit der Hilfe der Mönchengladbacher versucht die Mags derzeit, einen entsprechenden Service aufzubauen. Deshalb sammelt sie derzeit alle Anfragen zu einem Vollservice, um besser abschätzen zu können, wie viele Mönchengladbacher daran interessiert sind, dass die Restmülltonnen bereitgestellt werden. Die Mags bittet deshalb um Verständnis, dass sie noch nicht sagen kann, in welcher Form und zu welchem Preis der Service angeboten werden kann. Interessierte können eine E-Mail an rolltonne@mags.de mit Name, Rufnummer und Adresse senden. Sobald die Mags ein entsprechendes Angebot bereitstellen kann, will sie auf alle Interessenten zukommen.

Was ist eine Müll-Ehe?

In einer Müll-Ehe können sich Nachbarn innerhalb eines Hauses Mülltonnen teilen. Das hat laut Mags den Vorteil, dass es insgesamt deutlich weniger Gefäße gibt. Wenn sich Nachbarn eine Mülltonne teilen, spare das Kosten. Aktuell müssten in Mönchengladbach deutlich mehr Tonnen geleert werden als in anderen vergleichbaren deutschen Großstädten, sagt die Stadttochter. Solche "Müll-Ehen" soll es nicht nur innerhalb eines Hauses geben. Darüber hinaus sei es möglich, eine Tonne mit Nachbarn zu teilen, die auf dem Nachbargrundstück mit einer gemeinsamen Grundstücksgrenze leben. Dabei dürfe das Mindestvolumen pro Person nicht unterschritten werden. Eine Müll-Ehe kann laut Mags-Tochter jederzeit beantragt werden. Unter www.mags.de findet man ein Formular hierfür. Die Frist in dem Schreiben der Mags (4. Mai) gilt nur für die Rücksendung der neuen Daten, falls die bei der Mags bekannte Anzahl der auf dem Grundstück lebenden Personen nicht stimmen sollte.

Wo bekomme ich Informationen?

Einen Überblick über die neue Rolltonne und die Hintergründe des neuen Abfallsystems gibt es im Internet unter www.mags@de. Wer Fragen hat, kann sich nach den Feiertagen von montags bis samstags von 6 bis 22 Uhr telefonisch unter 02161 491017 oder per E-Mail an rolltonne@mags.de an die Mags wenden.

(RP)
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