Mönchengladbach Erste Reifeprüfung vor 60 Jahren

Mönchengladbach · 1955 fanden erstmals Abiturprüfungen im Neubau des Gymnasiums am Geroweiher statt. Die Ehemaligen trafen sich zum außergewöhnlichen Jubiläum.

 Die Absolventinnen der Klasse FOI von 1955 kommen alle fünf Jahre zu einem Ehemaligentreffen zusammen.

Die Absolventinnen der Klasse FOI von 1955 kommen alle fünf Jahre zu einem Ehemaligentreffen zusammen.

Foto: Detlef Ilgner

1955 war es noch das "Staatliche Mädchengymnasium mit Frauenoberschule" und stand ausschließlich Mädchen offen. Heute heißt es Gymnasium am Geroweiher und wird auch von Jungen besucht. Die Schülerinnen kamen damals nicht nur aus Gladbach, Rheydt und Odenkirchen, sondern auch aus Jüchen, Süchteln und Waldniel. Denn im Umland von Gladbach gab es keine andere Schule, an der Mädchen ihre Reifeprüfung, wie das Abitur früher hieß, ablegen konnten. Am 1. März 1955 machten dort 14 Schülerinnen der Klasse FOI ihr Abitur. Das ist jetzt 60 Jahre her.

Grund genug für die ehemaligen Schülerinnen, Jubiläum zu feiern. Ursula von Kornatzki ist eine von ihnen. Sie hat ihre früheren Klassenkameradinnen nach Gladbach eingeladen und ein Treffen arrangiert. Zehn Ehemalige sind gekommen, und manche von ihnen haben eine weite Anreise hinter sich - aus München, Augsburg oder aus dem Hunsrück. Viele Anekdoten wissen die Damen aus ihrer Schulzeit zu erzählen: Von den Briefchen, die sie als junge Mädchen an die Jungen des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasiums (MNG) geschrieben und unter ihre Pulte geklebt hatten.

Denn die Mädchen wurden im wöchentlichen Wechsel vormittags oder nachmittags in denselben Räumen unterrichtet wie die Gymnasiasten des MNG. Erst nach den Sommerferien 1954 zogen die Schülerinnen in den Neubau am Geropark um. "Wir waren die Ersten, die in dem neuen Gebäude Abitur gemacht haben", sagt Hadwig Vogt, die eigens aus München zum Jubiläum angereist ist.

Von Kornatzki ist es zu verdanken, dass die rüstigen Damen untereinander Kontakt halten. Schon vor 40 Jahren hatte sie zum ersten Mal zu einem Ehemaligentreffen eingeladen. Seitdem kommen sie regelmäßig alle fünf Jahre zusammen. Daher ist auch ihr gemeinsamer Wunsch für die Zukunft verständlich: "So gesund wie möglich alt zu werden, damit wir uns in fünf Jahren noch einmal sehen können." Ihren Festtag begingen die Damen mit einem Restaurantbesuch und einem anschließenden Kaffeetrinken in privater Runde. "Vier Mitschülerinnen sind bereits verstorben", bedauert Ursula von Kornatzki. "Wir sind in Gedanken bei ihnen."

(drlp)
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