Mönchengladbach Entlassungen bei Trützschler und ATB - andernorts

Mönchengladbach · Ein Vorgang in einem Luftkurort bei Stuttgart lässt derzeit die Alarmglocken bei der IG Metall in Mönchengladbach schrillen. In Welzheim soll bei dem Motorenhersteller ATB die gesamte Produktion auf der Kippe stehen, rund 200 Arbeitsplätze sollen wegfallen. "Wir haben erhebliche Befürchtungen, dass ATB das als Blaupause für etwas Ähnliches hier bei uns verwenden könnte", sagt Reimund Strauß, Erster Bevollmächtigter der Gladbacher IG Metall. Denn das Traditionsunternehmen Schorch, ebenfalls ein Hersteller von Motoren, ist seit 2006 im Besitz der österreichischen ATB-Gruppe, die wiederum chinesischen Eigentümern gehört. Zuletzt hatte es im Juli 2015 eine größere Entlassungswelle bei Schorch gegeben. Und zuletzt war wieder verstärkt zu vernehmen, dass es innerhalb der Belegschaft rumort.

Schon einen Schritt weiter ist man bei Trützschler. Der Textilmaschinenhersteller gab vergangene Woche bekannt, bei seiner Tochterfirma Nonwovens & Man-Made Fibers im hessischen Egelsbach mächtig abzuspecken. Der gesamte Geschäftsbereich Stapelfasern wird an den schweizerischen Technologiekonzern Oerlikon verkauft. Schon zuvor hatte das "Darmstädter Echo" berichtet, dass fast die Hälfte der Belegschaft in Egelsbach gehen müsse und Teile der Produktion wegfielen, konkret 110 von 245 Mitarbeitern - begründet mit der aktuellen Schwäche des chinesischen Marktes. Und in der Tat zitiert die "Offenbach-Post" einen Oerlikon-Sprecher, man übernehme lediglich Patente und Technologie, nicht aber Arbeitsplätze. "Die Oerlikon-Gruppe wird die Stapelfasertechnologien in das Geschäftsfeld der Oerlikon Neumag einbringen", heißt es seitens Trützschler. Im Oerlikon-Konzern war seinerzeit auch das Gladbacher Traditionsunternehmen Schlafhorst aufgegangen.

Allerdings ist dieser Schritt bei Trützschler Nonwovens wohl keiner, der als wie auch immer gearteter Vorbote für Schwierigkeiten auch in Odenkirchen gelten kann. Denn das Werk in Egelsbach, bis 2006 zum Traditionsunternehmen Fleissner gehörig, galt seit Jahren als defizitär, es war das "Sorgenkind" des Konzerns, weiß auch Strauß.

(RP)
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