Mönchengladbach Ein Zuhause für Ziegen und Alpakas

Mönchengladbach · 20 Jahre Schutzhof, zehn Jahre Verein: Die MonRo-Ranch feiert morgen ihr großes Jubiläums-Sommerfest.

 Roman Kremers gründete die MonRo-Ranch vor 20 Jahren geneinsam mit seiner Frau. Nicht nur diese Ziege fühlt sich dort seitdem wohl, sondern auch noch 80 weitere Tiere.

Roman Kremers gründete die MonRo-Ranch vor 20 Jahren geneinsam mit seiner Frau. Nicht nur diese Ziege fühlt sich dort seitdem wohl, sondern auch noch 80 weitere Tiere.

Foto: Jörg Knappe

Tom und Jerry, die beiden braunen Alpakas, kommen gleich in der Hoffnung auf Möhren angestürmt, als Roman Kremers das Gatter zur Weide öffnet. Auch Paulchen, das Lama, ziert sich nicht und holt sich ein paar Streicheleinheiten. Unter blauem August-Himmel gibt es auf der MonRo-Ranch in Merreter ein Landleben wie aus dem Bilderbuch zu bewundern. Pferde grasen auf der Weide, die Kuh Annabelle streckt ihren Kopf über den Zaun, die Gänse schnattern und die Ziegen versuchen, mit den Besuchern zu schmusen.

"Wir mussten die Gänse jetzt einzäunen, weil ein Fuchs sich hier nachts herumtreibt", erzählt Roman Kremers, gemeinsam mit seiner Frau Gründer der MonRo-Ranch. Merreter ist eben ein sehr ländlicher Teil Mönchengladbachs. Seit 20 Jahren gibt es dort die Ranch, auf der inzwischen 80 Tiere leben. Angefangen hat es - wie immer in solchen Fällen - ganz harmlos. Das Ehepaar Kremers zog aufs Land, stellte fest, dass ein kleines Stück Weide zum gemieteten Haus gehörte, und schaffte sich ein Pony namens Rosa an. Rosa lebt auch heute noch auf der Ranch, aber sie teilt sich Weiden und Aufmerksamkeit mit vielen anderen Tieren, die Aufnahme auf dem sich vergrößernden Schutzhof gefunden haben. Wie zum Beispiel Kuh Annabelle, die mit sechs Tagen auf den Hof kam. "Sie ist halb Milchkuh, halb Fleischkuh", sagt Roman Kremers. "Sie wäre geschlachtet worden, aber meine Frau wollte sie unbedingt haben." So kam das Kälbchen kurz vor Weihnachten auf die MonRo-Ranch. Nachdem das Ehepaar Kremers den Schutzhof zehn Jahre lang allein betrieben hatte, wurde es 2005 zu viel. Ein Verein wurde gegründet, der die Ranch seitdem finanziert und unterstützt. Immerhin sind 30 000 Euro im Jahr nötig, um Futter, Arztkosten und Pacht für die Weiden zu bezahlen. Der Hof ist auch jetzt an der Grenze seiner Kapazität angelangt. "Wir nehmen keine Tiere mehr auf", sagt Kremers. "Wir sind voll." Die Haltung, die manche Menschen ihren Haustieren gegenüber an den Tag legen, kann er ohnehin nicht verstehen. Es gebe Leute, die nur junge Katzen wollen. "Wenn die Tiere älter sind, geben sie sie weg und holen sich wieder eine junge Katze", sagt Kremers kopfschüttelnd. Oder sie verschenken zu Weihnachten Meerschweinchen oder Kaninchen, die schon ein paar Monate später auf der Ranch landen.

Mit einem großen Sommerfest begeht die MonRo-Ranch am morgigen Sonntag, 30. August, ab 11 Uhr ihr 20-jähriges Bestehen und das zehnte Vereinsjubiläum. Den ganzen Tag über gibt es Livemusik, ein Clown und ein Zauberer treten auf, es gibt einen Hundemitmachparcours, Torwandschießen und natürlich Speis und Trank. Außerdem freuen sich natürlich die 80 Tiere auf die Gäste. Der Erlös des Festes kommt dem Schutzhof zugute. "Ohne die Einnahmen und den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer wäre die Ranch nicht überlebensfähig", betont Vereinsmitglied Bodo Venten und hofft auf viele Besucher am Sonntag.

(arie)
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