Mönchengladbach Ein Gebäude mit preisgekrönter Stilfassade

Mönchengladbach · An der Blücherstraße 21 steht das denkmalgeschützte Haus: Ein Gladbacher Trio belegt den zweiten Platz beim bundesweiten Wettbewerb.

 Oben von links: Reinhardt Sindermann (Architekt), Christian Schmitz (Eigentümer, MMC) und Malermeister Edgar Metzger belegten den zweiten Platz beim deutschen Fassadenpreis. Das Objekt steht an der Blücherstraße 21.

Oben von links: Reinhardt Sindermann (Architekt), Christian Schmitz (Eigentümer, MMC) und Malermeister Edgar Metzger belegten den zweiten Platz beim deutschen Fassadenpreis. Das Objekt steht an der Blücherstraße 21.

Foto: Guido Erbring/Brillux

Verzierte Hausfassaden fallen vor allem in Großstädten wie Berlin oder Leipzig auf, gerade Ostdeutschland ist für diese historischen Bauwerke bekannt. Doch beim diesjährigen Fassadenpreis belegte jetzt ein Haus aus Mönchengladbach den zweiten Platz in der Kategorie "Historische Gebäude und Stilfassaden". Das siegreiche Objekt steht an der Blücherstraße und trägt die Hausnummer 21. Einst war es die Heimat von Radio 90.1. Jetzt sind im Haus, das zum Besitz der Immobilienfirma MMC gehört, unter anderem Wohnungen und Praxen untergebracht.

Beim Objekt handelt es sich um ein Baudenkmal, das in der Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach steht, weiß Reinhardt Sindermann. Der Architekt war mit der Planung und Bauleitung des Objekts betreut. Er freut sich über den Preis, den er sich mit Malermeister Edgar Metzger und Eigentümer Christian Schmitz teilt. "Vor allem als Gladbacher Architekt, mit Gladbacher Firmen, ein Gladbacher Objekt mit einem Preis ausgezeichnet zu sehen, freut mich", sagt Sindermann. Allerdings hätte er sich auch gerne auf dem ersten Platz gesehen. "Als historische Stilfassade finde ich unser Objekt schöner als das Gewinnerobjekt. Aber wie es so ist: Über Architektur kann man unterschiedlicher Meinung sein, und das soll man auch."

Der Fassadenpreis, der von der Firma Brillux ins Leben gerufen wurde, wird jährlich in Deutschland (seit 25 Jahren) und Österreich verliehen. Sechs Kategorien gibt es, unter anderem Wohn- und Geschäftshäuser, Industrie- und Gewerbebauten, Historische Gebäude und eben Stilfassaden. "Ich finde die Herausforderung, eine Fassade so zu renovieren, das sie zum Ursprung des Hauses passt, spannend", sagt Sindermann. Denn es ist gar nicht so einfach, ein denkmalgeschütztes Haus zu renovieren. Bei einem Baudenkmal muss alles mit der Denkmalbehörde abgestimmt werden.

Das sei laut Jury in diesem Fall gut gelungen. Sie begründet die Auswahl unter anderem damit, dass das historische Gebäude in Mönchengladbach mannigfaltig Spielarten der Architektur mit verschiedensten Formen und Dekorelementen aus der Jahrhundertwende zeigt - zum Teil auch schon solche des Jugendstils. "Und genau das galt es als Zeugnis jener Zeit zu erhalten", schreibt die Jury. Auch ein Lob für die "zurückhaltende und akzentuierte Farbigkeit im Spektrum von Weiß, zartem Gelb und Grau in verschiedensten Teilen der Fassade" spricht sie aus. Alles passe außerdem zum historischen Bestand.

Hierfür wurden in Zusammenarbeit mit der Malerfirma Edgar Metzger Farbentwürfe erarbeitet und anschließend Muster auf die Fassade gesetzt, erklärt der Architekt. In Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt der Stadt wurden dann die Farbtöne abgestimmt. "In unserem Fall wollten die Bauherren der Firma MMC Immobilien am liebsten eine schlichte Fassade haben, doch am Ende waren sie mit unserer Entscheidung sehr zufrieden", sagt Sindermann.

(RP)
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