Mönchengladbach Ein ganz außergewöhnlicher 30. Geburtstag

Mönchengladbach · Die Rock-Veteranen von Fury in the Slaughterhouse überzeugten ihre Fans im Sparkassenpark mit Rockmusik wie in der Kneipe.

 Fury in the Slaughterhouse begeistern die Fans im Sparkassenpark (v.l.): Rainer Schumann (Schlagzeug), Kai Wingenfelder (Gesang), Christof Stein-Schneider (Gitarre), Gero Drnek (Keyboard, Gitarre), Thorsten Wingenfelder (Gitarre).

Fury in the Slaughterhouse begeistern die Fans im Sparkassenpark (v.l.): Rainer Schumann (Schlagzeug), Kai Wingenfelder (Gesang), Christof Stein-Schneider (Gitarre), Gero Drnek (Keyboard, Gitarre), Thorsten Wingenfelder (Gitarre).

Foto: Baum

Im Sparkassenpark wurde am Samstag mit Fury in the Slaughterhouse 30 Jahre Bandgeschichte gefeiert. Rund 12.000 Karten wurden verkauft, somit war das Stadion fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Es wurde aber nicht nur drinnen gefeiert. In der letzten Zeit hat sich eine Grünfläche genau neben dem Sparkassenpark zu einem kleinen Festival-Gelände entwickelt.

Normalerweise ist dieser Bereich ungenutzt, so dass dort viele Mönchengladbacher auf Picknickdecken und Campingstühlen der Musik zuhören, die aus dem Stadion herüber schallt. Am Samstag diente die Fläche dann als Mitarbeiterparkplatz, trotzdem war zwischen den Autos noch genug Platz. Ralf Kirberg (53) hat auf dieser Wiese schon mehrere entspannte Abende mit Freunden verbracht. Die Musik von Fury in the Slaughterhouse kennt er bereits seit 30 Jahren. Das erste Mal hat er die Band in ihrem Gründungsjahr 1987 auf einem Festival in Wildenrath gehört. "Damals kannte ich die Gruppe noch gar nicht. Die rockige Musik gefällt mir bis heute, die Lieder werden mir nie langweilig."

Nicole Rosen (45) kennt Fury in the Slaughterhouse seit 1992. Mit dem Hit "Time to wonder" verbindet sie intensive Erlebnisse "Wir haben das immer zusammen mit der Clique gehört und haben dazu getanzt." Genau dieses eine Lied hat es auch Gerd Hintzen (51) und Andreas Rosen (50) angetan. "Den Titel finden wir toll. Wichtiger ist es aber, hier gemeinsam mit Freunden eine gute Zeit zu verbringen."

Auch in der Arena ist die Stimmung mit den sympathischen Musikern angenehm entspannt. Zu Konzertbeginn setzt sich fast unbemerkt Rainer Schuman ans Schlagzeug, dann folgen nacheinander seine Bandkollegen. Die Gruppe verzichtet auf viel Gerede und große Ankündigung, sondern lässt direkt Musik sprechen. Die einzige Begrüßung kommt nach dem ersten Titel von Sänger Kai Wingenfelder und lautet kurz und knapp: "Einen Wunderschönen!" Sofort wird weitergerockt und das Publikum macht von der ersten Sekunde an begeistert mit. Den ganzen Abend über vermittelt die Band das Gefühl, dass man mit ihnen im Proberaum oder einer kleinen Kneipe sitzen würde. Einfach entspannt und ohne jegliche Star-Allüren.

"Als wir uns nach mehreren Jahren wiedertrafen, stellten wir fest, dass alles so war wie immer. Wir spielen genauso Scheiße - mit Fehlern und schief, aber irgendwie ist das halt geil", ruft Gitarrist Christof Steinschneider und sorgt mit diesen ehrlichen Worten für viele Lacher im Publikum.

Ganz nah kam die Band ihren Fans durch ein Akustik-Set. Kai Wingenfelder setzte sich an den Bühnenrand, die E-Gitarren und Bässe wurden gegen Konzertgitarren ausgetauscht, das Keyboard gegen ein Akkordeon und das Schlagzeug gegen eine Cajon. Zusammen mit dem Publikum sangen sie Titel wie "Then she said" und "When I'm dead and gone". Das absolute Gänsehaut-Gefühl gab es, als die Band das Publikum dazu aufforderte, den Chor des Songs "Bring me home" zu singen, um eine Umbauphase zu überbrücken. Die Stimmen der rund 12.000 Menschen waren weit über den Sparkassenpark hinaus zu hören.

(dge)
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