Mönchengladbach Ein Fitnessprogramm für Gründer

Mönchengladbach · Die Gründerwoche richtet sich beileibe nicht nur an hippe, digitale Start-ups.

 v.l.: Michael Bahrke (WFMG), Andree Haack (IHK), Jan Kaiser (Handelsverband NRW), Thomas Boccaccio, Thomas Klein und Roghmal Alami (alle Neostarter), Christoph Schlee (CO 21), Stefan Sturm (Westend MG), Stefan Wagemanns (BVMW), Ulrich Schückhaus und Rafael Lendzion (beide WFMG).

v.l.: Michael Bahrke (WFMG), Andree Haack (IHK), Jan Kaiser (Handelsverband NRW), Thomas Boccaccio, Thomas Klein und Roghmal Alami (alle Neostarter), Christoph Schlee (CO 21), Stefan Sturm (Westend MG), Stefan Wagemanns (BVMW), Ulrich Schückhaus und Rafael Lendzion (beide WFMG).

Foto: Reichartz

Wenn die Digitalisierung ein Fünf-Gänge-Menü ist, sind wir heute gerade einmal beim Gruß aus der Küche angelangt. Dieses Bild verdeutlicht, wie tiefgreifend der Kulturwandel sein wird, vor dem die gesamte Gesellschaft steht. Und damit auch jede Arbeitskraft, jeder Unternehmer. Mark Nierwetberg riet Letzteren beim Business-Frühstück in der neuen Van-Laack-Gastronomie im Nordpark gestern, in Gedanken schon einmal ihr Geschäftsmodell zu zerstören, bevor es jemand anderes tut - und Schlüsse daraus zu ziehen. Sonst ergehe es einem wie Hilton, wo man glaubte, in der Hotelbranche gebe es nichts zu digitalisieren - bis die Buchungsplattform Airbnb auf den Plan trat. "Probieren Sie alles aus, was auf den Markt kommt, knüpfen sie Kontakte zu Studenten, öffnen Sie sich für Innovationen", riet der Vorstand des Digitalvereins Next MG.

"Aufbruch in digitale Welten" war das Frühstück, zu dem die Wirtschaftsförderung eingeladen hatte, übertitelt, und genau darum geht es auch kommende Woche: Dann steht die Gründerwoche an, mit insgesamt 15 Veranstaltungen in der Stadt (die RP berichtete). Koordiniert werden sie von Next MG, im Verbund mit zehn Partnern. "Die Voraussetzungen, aus Gladbach eine Start-up-City zu machen, sind gegeben. Deswegen legen wir mit den Partnern dieses ,Fitnessprogramm für Gründer' auf", sagte WFMG-Teamleiter Rafael Lendzion. Ausgehend von der Auftaktveranstaltung mit Trivago-Gründer Rolf Schrömgens am Montag, 13. November, im TiG (noch gut 20 Plätze sind frei, Anmeldung an stefan.wagemanns@bvmw.de), gibt es die unterschiedlichsten Formate. So gehört etwa eine Veranstaltung à la "Die Höhle der Löwen" zum Angebot. Auch Einzelhändler, Migranten und weibliche Gründer werden angesprochen, und auch Themen wie Unternehmensnachfolge, Finanzierung und Gründercoaching stehen auf dem Programm. Zwar erfolgt nur jede fünfte Neugründung im digitalen Bereich - aber jeder Gründer muss sich unweigerlich auch mit Digitalisierung auseinandersetzen. Deswegen sollen sich die Veranstaltungen (Programm unter www.nextmg.org/startupmg) ausdrücklich an 100 Prozent aller Gründer und Gründungswilliger richten.

Beim Businessfrühstück hatten Nierwetberg und Peter Hornik vom Digihub Düsseldorf/Rheinland bereits gezeigt, wie sich auch bestehende Firmen in Zeiten der Digitalisierung wandeln, quasi aus sich heraus neu gründen. Rolls Royce etwa vermiete Turbinen oft mittlerweile nur noch an Airlines, überwache sie in Echtzeit, leite daraus vorausschauende Wartungskonzepte ab - und punkte längst mehr mit Service als dem reinen Produkt. "Das ist die Zukunft", sagte Nierwetberg.

(tler)
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