Serie Besser Fotografieren (1) Die Technik beherrschen

Mönchengladbach · Viele Fehler kommen dadurch zustande, dass die Nutzer mit ihren oft hochwertigen Kameras überfordert sind.

 Eine Blume - kurz vor dem Erblühen - kann ein echter Hingucker sein. Vorausgesetzt, sie wird perfekt in Szene gesetzt.

Eine Blume - kurz vor dem Erblühen - kann ein echter Hingucker sein. Vorausgesetzt, sie wird perfekt in Szene gesetzt.

Foto: Cewe Color

Noch nie wurde mehr fotografiert. Mit dem ständig griffbereiten Smartphone, mit der kleinen Kompaktkamera oder mit der digitalen Spiegelreflexkamera werden ständig Bilder gemacht, auf sozialen Netzwerken eingestellt, als Poster an die Wand gehängt, zum Fotobuch verarbeitet. Allein bei Cewe, dem größten europäischen Fotofinisher, der auch einen Produktionsstandort in Giesenkirchen betreibt, wurden in einem Jahr mehr als 2,3 Milliarden Fotos entwickelt. Viele mit wunderbaren Motiven und gelungener Gestaltung, aber auch viele, die durchaus optimierbar sind.

Viele Fehler kommen dadurch zustande, dass die Nutzer die Technik der oft hochwertigen Kameras nicht beherrschen oder beim Kauf auf falsche Kennzahlen achten. "Man sollte sich nicht von der Pixel-Zahl blenden lassen", sagt Cewe-Fachmann Ulrich Magon, selbst begeisterter Hobby-Fotograf. "Viel entscheidender ist heute der Kamera-Chip, der den Film ersetzt." Er müsse möglichst hochwertig sein, um ausreichend Tiefe und Detailgenauigkeit gewährleisten zu können. Ein 2/3-Zoll-Chip bei einer Kompaktkamera sei wünschenswert, ebenso wie zwölf Mega-Pixel. Der Kamera-Chip ist nicht mit dem Speicher-Chip zu verwechseln - jede Kamera verfügt über je einen dieser Chips.

Hat man sich eine gute Kamera zugelegt, führe kein Weg daran vorbei, sich mit der Bedienungsanleitung vertraut zu machen, meint Magon. "Man muss wissen, wie man mit dem Gerät umgeht und wo man bestimmte Dinge einstellt", betont er. So kann man etwa den Autofokus-Punkt verschieben - dorthin, wo man ihn braucht. Sonst stellt er, wenn man Pech hat, auf den Hintergrund zwischen zwei Gesichtern scharf und nicht auf die Personen.

Bei der Auflösung sollte man nicht versuchen Speicherplatz zu sparen und eine geringe Stufe einstellen. "Immer mit höchster Auflösung fotografieren", sagt der Fachmann. "Gegebenenfalls sollte man lieber einen größeren Speicherchip anschaffen." Im Menü der Kamera findet sich die Auflösung meist unter dem Punkt "Bildqualität". Hier sollte man "fein" einstellen.

Die modernen Kameras bieten Programme an, in denen die Einstellungen vorgegeben sind: ein Programm für Sportaufnahmen, eins für Porträts, eins für Landschaften und so weiter. "Die Programme sind in Ordnung, solange man keine künstlerischen Ansprüche stellt", sagt Magon. "Man muss aber darauf achten, welches tatsächlich eingestellt ist." Nutzt man etwa versehentlich das Landschaftsprogramm für ein Porträt, ist der Hintergrund schärfer, als bei einem Porträt sinnvoll wäre.

Viele Hobbyfotografen arbeiten immer mit Blitz. Eine Unsitte, meint der Cewe-Fachmann. "Ich wünschte wirklich, dass nicht immer automatisch geblitzt würde", sagt er. Es habe schon Beschwerden gegeben, weil beispielsweise ein Neugeborenes auf einem Foto völlig rot im Gesicht war. "Das kommt durch den Blitz und die dünne Haut der Neugeborenen", sagt Magon. Grundsätzlich sollte man bei Babys sowieso auf den Blitz verzichten, weil er die Netzhaut schädigen kann. Außerdem ist ein Blitzlicht sehr hart, es gibt keine Modellierung durch Seitenlicht. "Man sollte in der Regel mit dem Licht arbeiten, das man hat", rät er, "und den Blitz nur bewusst und gezielt einsetzen."

Ob man Zubehör für die Kamera benötigt, hängt natürlich von den eigenen Vorlieben ab. Sinnvoll aber sei in jedem Fall ein Reserve-Akku. "Das Nonplusultra der Digitalfotografie", lacht Magon. Das verhindert viele peinliche oder ärgerliche Situationen. Die Gegenlichtblende, die bei vielen Kameras serienmäßig dabei ist, lässt sich ebenfalls sehr zweckmäßig einsetzen, weil sie Streulichteinflüsse von außen verhindert.

DIE SERIE ENTSTAND IN KOOPERATION MIT CEWE.

(arie)
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