Kommentar Die Stadt muss steuern

Kommentar · Wenn sich dieser Trend aus den USA zeitverzögert in Deutschland durchsetzt, dann werden sich in einigen Jahren hier die Menschen vom Leben in den Außenbezirken verabschieden und zurück in die Stadt wollen. In amerikanischen Städten stehen – auch eine Folge der geplatzten Immobilienblase – ganze Vororte leer, schmucke Häuser finden keine zahlungskräftigen Bewohner mehr.

Keine Angst: Die eigenen vier Wände am Mönchengladbacher Stadtrand werden nicht gleich drastisch an Wert verlieren, die Bauplätze in den Stadtteilen auch in Zukunft noch ihre Abnehmer finden. Dennoch ist ein Umdenken erforderlich. Planer haben bereits in den Vorjahren auf die Bremse getreten, wenn die Forderung nach neuen Baugebieten weit draußen allzu kess erhoben wurden. Hinter vorgehaltener Hand äußerten sie sich deshalb zum Beispiel reserviert zum Konzept Giesenkirchen 2015, als CDU und anfangs die FDP zwei Sportplätze zu Wohngebieten machen wollten. Auch ein Indiz dieser Entwicklung: Discounter und große Lebensmittelmärkte bevorzugen zunehmend wieder Standorte in Citynähe, weil sie davon ausgehen, dass hier ihre künftigen Kunden sind.

Mönchengladbach muss diese Entwicklung steuern. Dazu ist es erforderlich, dass es ein schlüssiges, verlässliches und nachhaltiges Konzept gibt, das Investoren, Architekten und Bauherren Sicherheit gibt. Das ist auch eine Aufgabe für den neuen Technischen Beigeordneten, der im April seinen Dienst bei der Stadtverwaltung antritt.

(RP)
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