Mönchengladbach Die Sozial-Holding ist für die Zukunft gerüstet

Mönchengladbach · Der zwanzigste Geburtstag ist eigentlich kein Grund, sich mit dem Rentenalter zu beschäftigen. Wenn das Geburtstagskind aber beruflich mit Leben im Alter zu tun hat, kann ein Blick darauf, was Älterwerden bedeutet, sehr lohnend sein. Dementsprechend bot die Podiumsdiskussion beim Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Sozial-Holding viel Stoff zum Nachdenken. Die gestiegene Lebenserwartung wurde nicht als Problem, sondern als Gewinn eingeordnet.

 Bernhild Birkenheil, Staatssekretärin Martina Hoffmann-Badache, Hans Wilhelm Reiners, Helmut Wallrafen, Monika Kuhlen-Heck und Dörte Schall (v.l.).

Bernhild Birkenheil, Staatssekretärin Martina Hoffmann-Badache, Hans Wilhelm Reiners, Helmut Wallrafen, Monika Kuhlen-Heck und Dörte Schall (v.l.).

Foto: Knappe

Die Ausschnitte aus dem Film "Sputnik Moments" von Barbara Wackernagel-Jacobs stimmten auf das Thema ein: Der Film setzt sich mit den Chancen auseinander, die mit der gestiegenen Lebenserwartung verbunden sind. Er zeigt aber auch die Probleme auf, die beispielsweise daher rühren, dass Menschen mit 65 Jahren in Rente geschickt werden, die das eigentlich noch gar nicht wollen. "Wir haben heute noch dreißig gute Jahre vor uns", sagt die Filmemacherin. "Das ist eine geniale Herausforderung und ein enormes Potenzial." Tatsächlich fühlen sich die 60- bis 70-Jährigen nicht alt. "Ich fühle mich pudelwohl", sagte OB Hans Wilhelm Reiners (60) bei der von RP-Redaktionsleiter Ralf Jüngermann moderierten Podiumsdiskussion. "Dass Beamten der Ruhestand per Gesetz verordnet wird, kann ich nicht nachvollziehen." Staatssekretärin Martina Hoffmann-Badache, die Ministerin Steffens vertrat, sah das ähnlich: "Wir müssen den Beitrag der Älteren zum Erwerbsleben in den Blick nehmen, aber auch das Ehrenamt ist ja ein Betätigungsfeld, das in der aktuellen Lage eine große Aufwertung erfährt." Eine sinnvolle Beschäftigung im Alter zu finden, das scheint der entscheidende Punkt zu sein, um die gewonnene Zeit auch zu genießen. Oder wie es Wackernagel-Jacobs formulierte: "Wir brauchen einen Grund, um morgens aufzustehen, wir brauchen eine sinnstiftende Tätigkeit." Diejenigen, die in den Altenheimen der Sozial-Holding leben, sind heute ebenfalls deutlich älter als früher - das Durchschnittsalter der Bewohner liegt bei 85 Jahren. Dafür werden auch die Auszubildenden älter. Auch mit 50 Jahren kann man noch Altenpflegerin lernen. Auch dieses Beispiel aus Gladbach war im Film zu sehen.

Die demografische Herausforderung kann als Chance begriffen werden. Die Sozial-Holding, die sich in vielen Projekten mit Aspekten der älter werdenden Gesellschaft beschäftigt hat, ist in jedem Fall für die Zukunft gerüstet. "Die Sozial-Holding trägt den Anforderungen der Zukunft Rechnung", lobte OB Reiners. "Sie ist ein Vorzeigeunternehmen und ein Aushängeschild der Stadt."

(RP)
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