Mönchengladbach Die schnelle Truppe gegen wilden Müll

Mönchengladbach · Haus- oder Sperrmüll, Lebensmittel und Altkleider: Täglich werden der Stadtbetriebstochter GEM wilde Müllkippen gemeldet. Der Unrat verschandelt nicht nur das Stadtbild, Abfälle aus Essensresten locken auch Ratten an.

 Eine wilde Müllkippe an einem Altpapiercontainer an der Egerstraße - dort sieht es regelmäßig schlimm aus.

Eine wilde Müllkippe an einem Altpapiercontainer an der Egerstraße - dort sieht es regelmäßig schlimm aus.

Foto: GEM

350 Autoreifen, fein säuberlich aufgestapelt und dann stehen gelassen - so geschehen an der Lehwaldstraße im vergangenen Jahr. Anwohner meldeten die schwarze Gummiwand bei der Stadtbetriebstochter GEM als wilden Müll. Als Horst Pöstges mit seinen Kollegen an der Straße ankam, verschlug es ihm angesichts der Masse kurzerhand die Sprache. Gemeinsam mit seinen Kollegen Thomas Gerads und Gerd Roth gehört Pöstges zu der schnellen Eingreiftruppe der GEM.

In zwei Schichten sorgen die Mitarbeiter für eine rasche Entsorgung von wildem Müll, der von Bürgern gemeldet wird. Außerdem reinigen sie an öffentlichen Straßen und Plätzen die Ecken, an denen regelmäßig wilder Müll abgestellt wird.

Täglich entfernen sie wilde Müllkippen in der Stadt, die von Bürgern gemeldet werden und reinigen an öffentlichen Straßen und Plätzen die Ecken, an denen illegal Müll abgestellt wird. Zum Beispiel an den Standorten der Papier- und Glascontainer. "Es ist unmöglich, was die Leute auf die Straße werfen", sagt Pöstges. Bauschutt und Betonplatten mit einem Gesamtgewicht von über zwei Tonnen sammelte er vor wenigen Wochen am Ahrener Feld in Giesenkirchen ein. An den Containern an der Gracht hatten Unbekannte zuletzt rund 50 Paar Schuhe stehen gelassen. Paarweise um die Container verteilt. Auch eine Babywanne mit 25 Litern Altöl musste Pöstges von dort bereits entfernen, zusammen mit mehreren Kilo Katzenstreu und kubikmeterweise ausgekippten Essensresten. Vor allem Letztere locken Ratten an, die mit unachtsam weggeworfenen Lebensmitteln geradezu herangezüchtet werden.

GEM-Betriebsleiter Wilfried Theißen kann sich über seine Mitmenschen und deren mangelndes Umweltbewusstsein nur wundern. "An vielen Containerstandorten wie an der Egerstraße, der Gracht und der Schlossstraße sieht es regelmäßig schlimm aus", sagt er. So schlimm, dass die Kollegen mittlerweile in zwei Schichten rausfahren und für Ordnung sorgen.

Wer Müll oder Wertstoffe einfach liegen lässt, der verschmutzt nicht nur die Umwelt, sondern begeht eine Ordnungswidrigkeit. Schon die unrechtmäßige Entsorgung von einer Tüte koste ab 100 Euro aufwärts, bei einer Kofferraumladung Sperrmüll seien es mindestens 600 Euro Bußgeld, teilt Volker Lüttge mit. Er befasst sich beim Stadtbetrieb Mönchengladbach AöR mit ordnungsbehördlichen Angelegenheiten. 109 Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden im vergangenen Jahr eingeleitet. Etwas weniger als noch 2014. Damit Verfahren erfolgreich eingeleitet werden können, sind die Mitarbeiter des Stadtbetriebs Mönchengladbach AöR dringend auf Hinweise zu den Verursachern von wildem Müll angewiesen. Wer jemanden beobachtet, der seinen Abfall in Parks, auf Spielplätzen, an Containern oder anderswo abstellt, der sollte seine Beobachtungen (ggf. Kennzeichen, Beschreibung von Personen) umgehend beim Servicetelefon unter 02161 49 10 10 melden.

Damit sich langfristig etwas an den wilden Müllkippen in der Stadt ändert, muss ein Umdenken bei den Gladbachern stattfinden. Das fängt damit an, dass jeder seine Abfälle richtig trennt. Das hat die positive Folge, dass deutlich weniger Restmüll in der grauen Tonne landet und man viel besser mit der Größe der Restmülltonne auskommt. Vorausgesetzt, es ist eine graue Tonne in ausreichender Größe angemeldet.

(RP)
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