Mönchengladbach Die Hardter Lesepaten

Mönchengladbach · Klassenlehrerin Anke Broch war sichtlich fasziniert von dem, was sich ihr an diesem Mittag im Selbstlernzentrum der Gesamtschule Hardt bot: "Wie leise sie sein können." Grund dafür war der Tag des Lesens. Die Oberstufenschüler aus der Q2 der Gesamtschule übernahmen wie im vergangenen Jahr die Lesepatenschaft und stellten den jüngeren Schülern Bücher vor, die sie selbst in dem Alter gelesen haben. In zwangloser Atmosphäre wurde es sich auf vielen Sitzkissen und Decken gemütlich gemacht und den unterschiedlichen Geschichten gelauscht. Unter den Büchern befanden sich Geschichten über ein lebendiges Skelett, das das Böse bekämpft, wie in "Skuldugerry Pleasant", über eine zeitreisende Heldin in Kerstin Giers "Rubinrot" oder die Biografie des Skateboard-Pioniers Titus Dittmann.

 Schüler lesen Schülern vor - hier in der Gesamtschule Hardt.

Schüler lesen Schülern vor - hier in der Gesamtschule Hardt.

Foto: Detlef Ilgner

"Das Lesen ist heutzutage sehr klischeebehaftet. Wir Lehrer können vor allem den jüngeren Schülern nur schwer vermitteln, wie wichtig das Lesen ist", sagte Broch. Umso glücklicher sei man deshalb gewesen, als sich gleich sieben Oberstufenschüler trotz Freistunde freiwillig dazu gemeldet haben. Begeistert ist Broch insbesondere von der Bereitschaft der männlichen Schüler. "Damit entkräften sie das Klischee, dass nur Mädchen lesen würden." Die kommenden Abiturienten seien "greifbare Vorbilder" und hätten einen anderen Einfluss auf die Kinder als die Lehrer.

Unter der Schirmherrschaft von Borussias Sportdirektor Max Eberl, der auch in diesem Jahr wieder im Vorlesesessel Platz nahm, wuchs der "Tag des Lesens" zur "Woche des Lesens" heran. Dabei fanden Lese-Aktionen für alle Stufen statt. Das Projekt soll in den kommenden Jahren noch weiter ausgebaut werden.

(dola)
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