Mönchengladbach Die Caritas wächst - und sucht noch Auszubildende

Mönchengladbach · 2015 war ein erfolgreiches Jahr für den Caritasverband Mönchengladbach. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf über 700 Hauptamtliche, es wurde ein positives Ergebnis erwirtschaftet und das zum dritten Mal in Folge. 2015 war auch ein Jahr mit besonderen Herausforderungen. Die Caritas übernahm zusätzliche Aufgaben in der Flüchtlingsarbeit und kämpfte im Altenhilfesektor mit zunehmenden bürokratischen Anforderungen, die durch besonders komplexe neue Landes- und Bundesgesetze verursacht wurden.

 Der Caritas-Vorstandsvorsitzende Christof Wellens (li.) und Geschäftsführer Frank Polixa freuen sich über ein erfolgreiches Jahr 2015.

Der Caritas-Vorstandsvorsitzende Christof Wellens (li.) und Geschäftsführer Frank Polixa freuen sich über ein erfolgreiches Jahr 2015.

Foto: Raupold Isabella

Rund 50 neue Mitarbeiter hat der Caritasverband im vergangenen Jahr eingestellt, die meisten davon in der Altenpflege. Der gesetzliche Anspruch auf zusätzliche Betreuung wird mit Hilfe von Alltagsbegleitern umgesetzt, die in den Altenheimen Kreativ- und Musikangebote machen, Gedächtnistrainings durchführen oder sich einfach nur mit den alten Menschen unterhalten. Das Wachstum bei der Zahl der Mitarbeiter wird vermutlich auch in diesem Jahr anhalten, denn der Caritasverband baut sein Angebot gerade in der Altenpflege weiter aus. In Holt entstehen Seniorenwohnungen und eine Tagespflegeeinrichtung, in Korschenbroich wird ebenfalls gebaut. "Es wird allerdings immer schwieriger, genügend geeignete Pflegekräfte zu finden", stellt Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa fest. "Deswegen bilden wir schon seit Jahren verstärkt aus." 30 Auszubildende hat der Caritasverband derzeit, für dieses Jahr sind sogar noch Ausbildungsplätze frei. "Vor allem in der Altenpflege", sagt Polixa. "Aber auch als Köche."

Genügend Fachkräfte sind nötiger denn je. "Wir stecken Arbeit, Zeit und Geld in die Bürokratie", klagt der Caritas-Geschäftsführer. "Dabei wäre es viel sinnvoller, diese Ressourcen zum Wohl der alten Menschen zu nutzen." Besonders die Umsetzung des GEPA genannte Alten- und Pflegehilfegesetzes des Landes NRW verschlingt Ressourcen. "Es wurden 40 Jahre alte Unterlagen angefordert", sagt Polixa. Es habe einen ungeheuren Zeitaufwand bedeutet, die erforderlichen Daten zusammenzutragen. "Und jetzt schafft es der Landschaftsverband nicht, die Daten weiterzuverarbeiten. So wird wirklich Geld verbrannt."

Aber der Caritasverband hat neben dem Kampf mit der Bürokratie auch noch viel Erfreuliches aus dem Jahr 2015 zu berichten: In Jüchen half die Caritas dabei, die Betreuung in einer Notunterkunft für 150 Flüchtlinge zu organisieren. Im Rheydter Freiwilligenzentrum wurde eine weitere Beraterin eingestellt, die Menschen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren wollen, dabei hilft, das Passende zu finden. In der Flüchtlingsunterkunft am Fleenerweg wurde das Caritas-Familiencafé für Eltern und Kinder etabliert. Eine ähnliche Einrichtung ist für die Unterkunft in Geistenbeck geplant.

"Das Markenzeichen der Caritas ist das Miteinander von haupt- und ehrenamtlichen Kräften", unterstreicht der Vorsitzende Dr. Christof Wellens. "Die Caritas setzt Zeichen für Vertrauen, damit die Gesellschaft ein barmherziges Gesicht behält." Auch 300 Ehrenamtler engagieren sich bei der Caritas.

(RP)
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