Mönchengladbach Der Wissenschaftliche Verein stellt seine nächsten Vorträge vor

Mönchengladbach · Dieser Verein darf mit Fug und Recht "altehrwürdig" genannt werden. Immerhin wurde er im Jahr 1849 gegründet - von einigen jungen Männern, die aus naturwissenschaftlichem Interesse heraus mehr Bildung unter die Leute bringen wollten. "Rundherum gab es Universitäten oder Fachhochschulen, in Gladbach nichts in der Art", sagt Erwin Münch vom Vorstand des Wissenschaftlichen Vereins. Und der Vorsitzende Bodo Assert sagt: "In Deutschland war und ist der Verein ein Unikum." Da klingt ein gewisser Stolz heraus.

Jahr für Jahr organisiert der Vorstand acht bis zehn Vorträge, die von namhaften Wissenschaftlern und Experten in der Regel im Haus Erholung zu hören sind. 30 bis 80 Zuhörer werden jeweils gezählt. Es dürften ruhig mehr sein, meint der Vorstand. Immerhin hat der Verein um die 200 Mitglieder. Die müssen keinen Eintritt zahlen, Nichtmitglieder kommen für fünf Euro rein. Studenten und Schüler sind ermäßigt, sie zahlen nur einen Euro. "Aber leider sprechen wir die jungen Menschen nicht an", sagt Bodo Assert.

Sein Vorstandskollege Axel Knappmeyer, Lehrer am Huma, bestätigt das Desinteresse. "Obwohl wir an der Schule viel Werbung machen, taucht zu den Vorträgen kein Schüler auf." Dabei seien viele Themen auch für jüngere Leute interessant. So etwa der nächste Vortrag am Dienstag, 15. Dezember. 19 Uhr, Dieter Liewerscheidt macht den "Versuch, fast ohne Deutung auszukommen: Zu Kafkas Roman ,Der Proceß'". "Das ist ein Abiturthema", sagt Axel Knappmeyer.

Der Vorstand des Wissenschaftlichen Vereins wirbt für mehr Interesse am Programm und neue Mitglieder. Der Jahresbeitrag liegt bei 30 Euro. "Dafür kann jedes Mitglied jeden Vortrag kostenfrei anhören", sagt Bodo Assert. Nach Dieter Liewerscheidt referiert am Donnerstag, 21. Januar, Thomas Heberer über "Chinas politisches System und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts". Malte Liewerscheidt spricht am Montag, 29. Februar, über Nigeria, Susanne Bickel spricht über die Invasion exotischer Tiere und Pflanzen, und Karl-Heinz Schüffeler über "Mathematik und Musik: Die Tonleiter - Trivialität oder Problem?" Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr und finden im Raum 4 im Haus Erholung am Johann-Peter-Bölling-Platz 1statt.

Kontakt: Telefon 02161-6960890

(RP)
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