Mönchengladbach Der Sog der Farbe im Kunstraum No. 10

Mönchengladbach · Zum 80. Geburtstag zeigt der Künstler Klaus Gross eine Auswahl seiner Bilder in der Galerie.

 Klaus Gross in seiner Ausstellung im Kunstraum No. 10.

Klaus Gross in seiner Ausstellung im Kunstraum No. 10.

Foto: Knappe

Beeindruckend und faszinierend sind die bildnerischen Arbeiten des 80-jährigen Künstlers Klaus Gross. Anlässlich seines Geburtstags zeigt der Kunstraum No. 10 eine Auswahl seiner Bilder und Zeichnungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten. "Ich male keine Bilder", sagt Gross im Gespräch. "Dies sind Objekte."

Objekte allerdings, die von malerischen Techniken leben. Schicht um Schicht legt Gross die Farbe auf die Leinwand, baut das Bild förmlich auf, verdichtet die Farbe, verdichtet die Atmosphäre. Wenig ist zu sehen außer Farbe. Eine Linie vielleicht, die den Blick lenken mag. "Es geht mir um Wahrnehmung", sagt Klaus Gross.

Ein Bild mit dunklem Grund wird an den Seiten umfasst von einer Art farbigem Balken. Er leuchtet geradezu in gelben, roten, orangen Tönen. Natürlich ist es gemalt, doch wirkt es, als könne man diese plastisch wirkenden Stäbe vom Bild nehmen und auf den Boden legen. Wenig ist zu sehen außer Farbe. Aber die zieht den Betrachter in das Bild - ein Sog, dem er sich kaum widersetzen kann.

"Energiefeld", so lautet der Titel einiger Arbeiten. Und dies ist im wörtlichen Sinne gemeint: Gross setzt Blei, Messing, Kupfer oder Aluminium als Bildträger ein, ausgehend von dem Gedanken, dass Metall Wärme leitet.

Ein großes graues Bild, aufgebaut aus Leinwand, Papier und Farbe, trägt die Zeichnung eines Kreises aus Wachskreide. Die Größe des unregelmäßigen Kreises entspricht in etwa dem Umfang, in dem Gross zeichnete. Die Schichtung der Farben, so wenig sichtbar sie ist, sie verleiht den Bildobjekten eine enorme Tiefe und den bereits beschriebenen Sog, der fast meditativ wirkt.

Neben den gemalten Objekten zeigt Gross seine Zeichnungen. Auch wenn oft als Vorzeichnungen entstanden, sind sie doch als eigenständige Werke zu betrachten. In ihnen gestaltet er reduzierte Räume aus schlichten Grundformen wie dem Quadrat, dem Rechteck, dem Kreis oder Dreieck.

Klaus Gross wurde in Königsberg geboren und gelangte 1964 an den Niederrhein. Mittlerweile lebt er in Waldniel.

Die Ausstellung ist bis zum 3. September jeweils freitags von 17 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.

(b-r)
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