Mönchengladbach Der Militärdekan aus Odenkirchen

Mönchengladbach · Georg Kaufmann (52), der bisher noch in Friesland lebt, wird im März leitender Pfarrer der GdG Hückelhoven.

 Ostern 2007: Auf dem Flugdeck der "Mosel" feierte Georg Kaufmann Gottesdienst mit mehr als 50 Soldaten der verschiedenen Einheiten, die dann das Osterfeuer entfachten.

Ostern 2007: Auf dem Flugdeck der "Mosel" feierte Georg Kaufmann Gottesdienst mit mehr als 50 Soldaten der verschiedenen Einheiten, die dann das Osterfeuer entfachten.

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Ein Satz aus dem Januar-Pfarrbrief der GdG Hückelhoven deutete die entscheidende Wende für die seit Jahren offene Stelle eines leitenden Pfarrers für Hückelhoven bereits an: "Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff beabsichtigt, Pfarrer Georg Kaufmann zum neuen Pfarrer aller Pfarreien in der Gemeinschaft der Gemeinden zu ernennen." Der GdG-Rat hat dazu bereits ein einhelliges Votum erteilt. Kaufmanns Einführungstermin steht auch bereits fest - es ist der Sonntag, 13. März.

Der bisherige Werdegang des Odenkircheners klingt spannend. 13 Jahre lang war Kaufmann Militärgeistlicher. Feierte Gottesdienst in der Unteroffiziersmesse auf Marine-Fregatten, leistete Beistand bei Trauerarbeit um gefallene Kameraden in Afghanistan, stellte die seelsorgerische Betreuung von Soldaten an Land und auf See sicher.

Im deutschen Einsatzkontingent des multinationalen UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon)-Marineverbandes auf Zypern, einer Task Force aus sieben Nationen, verbrachte er das Osterfest 2007. Er zelebrierte damals den Palmsonntags-Gottesdienst auf dem Flugplatz der Marineflieger in der zyprischen Hafenstadt Pafos, feierte Gründonnerstag eine Messe auf dem Flugdeck des Tenders Mosel in Limassol und Karfreitag mit dem Pfarrer des norwegischen Kontingents einen Gottesdienst auf Deutsch, Englisch und Norwegisch. In der Osternacht entfachte der Militärdekan auf dem Flugdeck das Osterfeuer, um dann von der Osterkerze ein Licht an jeden Soldaten weiterzugeben.

2008 erlebte Kaufmann die Somalia-Operation Atalanta am Horn von Afrika mit, die humanitäre Hilfslieferungen für Somalia schützen und die von Somalia ausgehende Piraterie auf See bekämpfen sollte. Als Militärdekan fuhr er auf der Fregatte Karlsruhe mit. Sein blauer Bordgefechtsanzug trug auf den Schulterklappen Kreuze, bei liturgischen Handlungen trug er Messgewänder. Der Militärdekan leistete "alltägliche" Seelsorge in einem sehr speziellen Umfeld. Betreuung der Angehörigen an Land gehörte dazu, auf See gab es neben Gottesdiensten viele seelsorgerische Gespräche, auch das Beichtsakrament.

Kaufmann wuchs in Odenkirchen auf, wo er nach der Grundschule das Gymnasium bis zum Abitur 1983 besuchte. In Bonn und Innsbruck studierte er Katholische Theologie, Philosophie und Psychologie. Im Bistum Aachen war er von 1990 bis 1994 Kaplan, dann bis 1997 Subsidiar, Pfarrer und Diözesanpräses. In die katholische Militärseelsorge trat er im Jahr 2000 ein. Seit Oktober 2013 war er Pfarrer und Subsidiar für die Region Mönchengladbach, half auch an St. Marien Rheydt aus.

In St. Lambertus Hückelhoven hat sich Pfarrer Kaufmann bereits vorgestellt, und kam, so ein Teilnehmer, "ganz sympathisch rüber". Rechtzeitig vor dem 13. März muss der 52-Jährige noch in Jever "klar Schiff" machen und hier eine Wohnung suchen, dann kann er bei der GdG Hückelhoven an Bord gehen. "Wir freuen uns sehr", versicherte für das Pastoralteam der scheidende Diakon Manfred Kappertz.

(RP)
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