Mönchengladbach Das trägt Gladbach bei 38 Grad

Mönchengladbach · Für Schüler und Lehrer beginnen die Sommerferien in diesem Jahr optimal. Gleich in der ersten Ferienwoche Sonne pur und hochsommerliche Temperaturen. Am Samstag sollen es sogar 38 Grad werden. Doch für die, die arbeiten müssen, ist die Hitze kein Grund zur Freude, sondern eine Zumutung. Wer Glück hat, kann sich spontan Urlaub nehmen, der Rest muss ausharren und das Beste daraus machen.

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15 kühle Freizeittipps für die Region

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Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Die Polizei und der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt haben Sommeruniformen, die bei diesen Temperaturen aus den Schränken geholt werden. "Unser Ordnungsdienst trägt dann leichtere Hosen, kurzärmelige Hemden oder auch Poloshirts", sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Er selbst hat es gut getroffen: In dem alten Gemäuer des Rathauses Abtei ist es auch bei hohen Temperaturen angenehm kühl. Schlimm ist die Hitze für die Politessen, die den ganzen Tag zu Fuß in der Stadt unterwegs sind. "Für sie gibt es auch kurzärmelige Blusen - und wenn sie möchten, auch einen Rock statt einer Hose." Allerdings - so räumt Rütten ein - seien die Röcke bei den Kolleginnen nicht sonderlich beliebt. "Sie werden kaum bestellt", sagt er.

Ähnlich sieht es bei der Polizei aus. "Es gab einmal Uniformröcke. Die waren aber Modell Kartoffelsack und gingen bis weit über die Knie", sagt Nicole Küppers, Wachdienstleiterin im Schwerpunktdienst, und lacht. Lange Cargohose, kurzärmeliges Hemd - so sieht ihre Sommeruniform aus. So richtig luftig ist die Bekleidung allerdings nicht. Denn bei Einsätzen muss Küppers auch eine schusssichere Weste tragen. "Und darunter kann sich schon mal ganz schön die Hitze stauen", sagt sie. Immerhin: Das langärmelige Hemd und den blauen Pulli, die auch zur Uniform gehören, können die Polizisten im Sommer im Schrank lassen. Die Wollmütze sowieso.

Die Kopfbedeckung weglassen? Das geht bei den Ordensschwestern nicht. "Die Kopfbedeckung stört aber auch nicht groß. Sie schützt uns vor der Sonne. Aber: Wir haben ein Sommerkleid mit kurzen Armen und ohne Kragen, das tragen wir dann alle", erklärt Schwester Stefanie, Oberin des Josefshauses in Hardt.

Die Busfahrer der NEW dürfen bei der Hitze kurze Hosen hinter dem Steuer tragen. "Außerdem halten wir in den Aufenthaltsräumen kostenlos kaltes Wasser für die Fahrer bereit", sagt Katrin Schreiber, Pressereferentin bei dem Unternehmen. Im Verwaltungsbereich können die Mitarbeiter das Gleitzeitmodell des Unternehmens nutzen, um beispielsweise schon um 7 Uhr anzufangen und dafür früher nach Hause zu gehen.

Ähnliche Regelungen gibt es auch bei der Stadtverwaltung und der Santander Bank. "Bei uns kann man frühestens um 7 mit der Arbeit beginnen und dann gegen 15 Uhr schon Feierabend machen", erklärt René Hartmann, Pressesprecher der Santander Bank. In Abteilungen ohne Kundenkontakt sei es auch kein Problem, in T-Shirt und kurzer Hose zur Arbeit zu kommen. Außerdem gebe es auf jeder Etage preiswert Getränke am Automaten zu kaufen. "Unsere Meetings verlegen wir im Sommer auch gerne mal in den Außenbereich der Kantine", verrät Hartmann.

Wer glaubt, Bademeister hätten den Traumberuf schlechthin, irrt. "Vor allem im Innenbereich wird es jetzt noch wärmer als sonst", sagt Marcel Kreklau, Auszubildender im Schlossbad Niederrhein. Damit er den Tag übersteht, wechseln er und seine Kollegen nun häufiger die Innen- und Außenschichten.

Nicht nur auf der Arbeit, auch im Sommerbrauchtum ist übermäßige Hitze lästig. "Schützen dürfen - wenn sie wollen und der Bauch es zulässt - ohne Jacke marschieren und auch auf Krawatte und Hut verzichten", sagt Bezirksbundesmeister Horst Thoren dazu. Für Heinz-Josef Katz, Bruderratsmitglied, kommt das nicht in Frage. "Ich trage grundsätzlich die komplette Uniform, mit Pelzmütze", sagt er. "Sonst könnte ich ja gleich nackt rumlaufen."

(RP)
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