Mönchengladbach Das TiN wird zur Konzerthalle Red Box

Mönchengladbach · Nach einigem Hin und Her hat Sparkassenpark-Chef Michael Hilgers vom Aufsichtsrat der Stadttochter EWMG einstimmig grünes Licht bekommen: Er macht aus dem zuletzt für Flüchtlinge genutzten Bau einen Veranstaltungsort.

 Erst Verpflegungsdepot der Bundeswehr, dann Theater im Nordpark (TiN) und Flüchtlingsunterkunft - bald die Konzerthalle Red Box am Sparkassenpark.

Erst Verpflegungsdepot der Bundeswehr, dann Theater im Nordpark (TiN) und Flüchtlingsunterkunft - bald die Konzerthalle Red Box am Sparkassenpark.

Foto: Andreas Gruhn

Mönchengladbach ist um einen Veranstaltungsort reicher: Michael Hilgers, Betreiber des Sparkassenparks, hat jetzt die Bestätigung, in direkter Nachbarschaft eine Halle für Konzerte und andere Veranstaltungen betreiben zu können. Bekannt ist das 4500 Quadratmeter große Gebäude als TiN, einst Theater im Nordpark. Eine Zeit lang waren dort auch Flüchtlinge untergebracht, zuletzt stand die Halle leer.

 Präsentierten das neue Logo: Sparkassenpark-Betreiber Michael Hilgers (r.), Sparkassen-Chef Hartmut Wnuck (M.) und Michael Lang (Gesellschafter Hockeypark Betriebs GmbH).

Präsentierten das neue Logo: Sparkassenpark-Betreiber Michael Hilgers (r.), Sparkassen-Chef Hartmut Wnuck (M.) und Michael Lang (Gesellschafter Hockeypark Betriebs GmbH).

Foto: Denisa Richters

Dann präsentierte Hilgers Politikern und Verantwortlichen bei der Stadttochter EWMG, in deren Besitz die Halle ist, seine Idee: eine Veranstaltungshalle, in der auch im Winter Konzerte, Partys und andere Veranstaltungen stattfinden können. Am Dienstagabend gab der EWMG-Aufsichtsrat einstimmig grünes Licht. Die Hockeypark Betriebs GmbH, zuständig für den Sparkassenpark, mietet das Gebäude auf zehn Jahre mit der Option, es danach zu kaufen oder den Mietvertrag um bis zu weitere zehn Jahre zu verlängern. Die Veranstaltungsflächen liegen zwischen 100 und 2500 Quadratmetern für bis zu 3000 Besucher. Feste Termine gibt es bereits - etwa für die fünf Silent Nights und Silvester mit Booster im Dezember, Karnevalssitzungen (u.a. Seelöwe), die 90er Partybox (24. Februar), den Komiker Kaya Yanar (6. Mai), das große Oktoberfest (viermal im September), aber auch Dieter Thomas Kuhn (17. November) oder die Video Games Live (4. November) mit Musik aus bekannten Videospielen. Darüber hinaus sind die Veranstalter mit Gentleman, Jeff Beck, The B-52s, Chicago und den Veranstaltern des Metal Festivals in Wacken im Gespräch. Anwohner müssen sich nicht sorgen: Zuvor wird im kommenden Frühjahr eine Schallschutzdecke eingebaut. Die Eröffnungsfeier ist für 4. Mai angesetzt. Ein dreiköpfiges Team soll neue Veranstaltungsformate entwickeln.

Ganz reibungslos war das Verfahren nicht gelaufen: Nachbar Borussia Mönchengladbach hatte zwischenzeitlich ebenfalls Interesse bekundet, weil man fürchtete, dass es bei Parallelveranstaltungen zu Engpässen beim Parken kommen könnte. Ein Kompromiss wurde gefunden: Auf einer anliegenden Fläche werden 500 zusätzliche Parkplätze eingerichtet. Die Refinanzierung erfolgt über die Pacht, die Hilgers zahlt, seinen Angaben zufolge ein siebenstelliger Betrag.

Einen neuen Namen präsentierten Hilgers und sein Mit-Gesellschafter Michael Lang gestern auch: Red Box (am Sparkassenpark) wird die neue Veranstaltungshalle heißen. Rot ist die Farbe der Stadtsparkasse Mönchengladbach, die den Sparkassenpark seit zwölf Jahren als Sponsor unterstützt und dies beim Neuzugang fortsetzen wird. Sparkassen-Chef Hartmut Wnuck lobt die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Hilgers. "Hier wird ein ziemlich rundes Konzept umgesetzt, es ist ein weiterer Baustein in der positiven Entwicklung dieser Stadt." Während die Konzerte im Sparkassenpark weit über die Region ausstrahlten, richte sich die Red Box stärker auf Mönchengladbach und die Umgebung aus. "Das passt zu uns", so Wnuck.

Hilgers und Lang haben Gemeinnützigkeit ins Konzept integriert: Die Mönchengladbacher Tafel wird in die Red Box einziehen, außerdem kooperiert man mit dem städtischen Kulturbüro: Das soll Projekte aus der Freien Szene vorschlagen, aus denen dann ein Gremium jene auswählt, die kostenlos Räume nutzen können - ob für Kunst oder Musik. Der frühere Hockey-Olympiasieger Hilgers hat ein ehrgeiziges Ziel: ab 2019 jährlich 100 Veranstaltungen mit 100.000 Besuchern.

(dr)
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