Mönchengladbach Das ist die Strategie des "Königs der Wall Street"

Mönchengladbach · Im November 2006 beschwerte sich ein gewisser Stephen Allen Schwarzman bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Heuschreckendebatte in Deutschland, ausgelöst durch eine Äußerung Franz Münteferings, das Gebaren von Finanzinvestoren erinnere ihn an die biblische Heuschreckenplage, war in vollem Gange. Da wollte Schwarzman von Merkel wissen, wie es denn sein könne, dass ein Minister ihres Kabinetts ihn als Insekt betrachte. So berichtete es die "FAZ" über ein Treffen internationaler Spitzenmanager mit der Kanzlerin. Und ein solcher ist Schwarzman zweifelsohne.

 Stephen Schwarzman

Stephen Schwarzman

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Der Sohn eines Bettwäschehändlers aus Philadelphia ist Gründer und Chef der Blackstone Group, einer der mächtigsten Finanzinvestoren der Welt. Laut Forbes-Liste wird sein Privatvermögen auf rund zwölf Milliarden US-Dollar (elf Milliarden Euro) geschätzt, damit ist er auf Platz 100 der reichsten Menschen der Welt. Schwarzman ist im Besitz eines 35-Zimmer-Apartmets am New Yorker Central Park, das einst Rockefeller Junior gehörte, berichtete die Böckler-Stiftung in einer Analyse über den "König der Wall Street".

In gut 30 Jahren hat der frühere Investment-Banker (ehemals bei der Pleitebank Lehman Brothers) mit einem Startkapital von 400.000 US-Dollar die wohl größte Beteiligungsgesellschaft der Welt erschaffen. Der Wert der Beteiligungen liegt bei 284 Milliarden US-Dollar. Die Gruppe übernimmt Unternehmen, Beteiligungen und Immobilien, versucht deren Wert zu steigern und stößt sie dann mit Gewinn ab. Im Schnitt verkauft Blackstone seine Anteile nach drei bis fünf Jahren. In Gladbach war die Gruppe schon einmal aktiv. 2005 kaufte Blackstone die WCM-Gruppe auf, die wiederum zuvor die Gladbacher Aktienbaugesellschaft übernommen hatte. Heute gehört die "Gladbau" zur LEG Immobilien AG.

(angr)
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