Mönchengladbach Das ist die Medaille für Königin Silvia

Mönchengladbach · Die Bronzeplakette mit dem Bildnis des Ordensgründers Benedikt und dem Abteiberg wird im Mai überreicht. Mit dem Preis werden Menschen ausgezeichnet, die christlich-abendländisches Denken und Handeln verbinden.

Mönchengladbach: Das ist die Medaille für Königin Silvia
Foto: Knappe,Joerg (jkn)

Eindrucksvoll schwer ist sie, die große Medaille aus Bronze. Die eine Seite ziert ein Bildnis des Heiligen Benedikt, des Gründers des nach ihm benannten Ordens, auf der anderen ist der Gladbacher Abteiberg mit dem Münster zu sehen. Helmut Linnenbrink hat die Medaille gerade abgeholt und wickelt sie behutsam aus dem schützenden Papier. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um einen Blick darauf zu werfen. Im Mai wird sie an die schwedische Königin Silvia überreicht werden - im Rahmen der Verleihung des Benediktpreises von Mönchengladbach im Haus Erholung.

Den Benediktpreis gibt es eigentlich schon lange, genauer gesagt seit 1968. Er wurde ursprünglich verliehen für Verdienste um Kunst oder Wissenschaft, vor allem aber um Heimat- und Brauchtumspflege. Zu den herausragenden Preisträgern gehörten Otto von Habsburg und zuletzt der Abtprimas Notker Wolf. Mit dem Benediktinerabt schien der letzte Preisträger gefunden worden zu sein, der undotierte Preis sollte eines sanften Todes sterben. Die Stadt wollte sich zurückziehen, der Bürgerverein, der den Preis verlieh, löste sich auf. Aber rührige Bürger wollten sich damit nicht abfinden und betrieben die Wiedergeburt des Preises unter veränderten Vorzeichen. "Der Benedikt-Preis soll Menschen auszeichnen, die christlich-abendländisches Denken und Handeln verbinden", erklärt Helmut Linnenbrink vom Vorstand des 2013 neu gegründeten Vereins. "Wir leben in einer Zeit der Beliebigkeit und wollen werteorientierte Zukunftsentwürfe hervorheben." Bewusst wird an die Ideen des Ordensgründers Benedikt von Nursia angeknüpft, denn auch Mönchengladbach hat ja eine reiche benediktinische Tradition. "Benedikt ist der Schutzpatron Europas und steht für die Verbindung von Glaube und Vernunft", führt Linnenbrink aus. Deshalb steht auch bei der Preisverleihung immer eine Benediktsstatue mit auf der Bühne. Sie stammt ursprünglich aus dem Neuwerker Kloster und ist das Vorbild für die Abbildung des Namensgebers auf der Bronzemedaille. Gestaltet hat die Medaille der Düsseldorfer Künstler Erwin Nöthen, der sich unter anderem mit Münzentwürfen und Sondermünzen einen Namen gemacht hat.

 Königin Silvia erhält den Preis, weil sie ihr hohes öffentliches Amt nutzt, um Menschen am Rande der Gesellschaft zu helfen.

Königin Silvia erhält den Preis, weil sie ihr hohes öffentliches Amt nutzt, um Menschen am Rande der Gesellschaft zu helfen.

Foto: Endermann

Die nächste, die die gewichtige Benediktmedaille in den Händen halten wird, ist die Königin von Schweden. "Sie erhält den Preis, weil sie ihr hohes öffentliches Amt nutzt, um Menschen am Rande der Gesellschaft zu helfen", erklärt Linnenbrink. So unterstützt die schwedische Königin einen international aktiven Verein für Demenzkranke und ebenso einen Verein, der sich für sexuell ausgebeutete Kinder einsetzt. Weil es dem verleihenden Verein geglückt ist, die Gladbacher Bank als Sponsor mit ins Boot zu holen, ist der Preis heute mit 5000 Euro dotiert, die nach dem Wunsch des Preisträgers an eine Einrichtung oder Institution fließen. Der Benediktpreis wird alle zwei Jahre verliehen, in den Jahren dazwischen sorgt der Nachwuchs für Präsenz in der Öffentlichkeit. Dann wird der Junior-Preis an regional oder lokal engagierte Einrichtungen verliehen. Im letzten Jahr wurde der Verein Waldhaus 12 ausgezeichnet für sein kulturelles Engagement.

(RP)
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