Mönchengladbach Darum begeistert das Minto-Innenleben

Mönchengladbach · Ein Fachmagazin für Architektur lobt in seiner aktuellen Ausgabe detailliert die Innengestaltung des Einkaufscenters. Der multisensorische Ansatz habe das Zeug, zur Blaupause für das Funktionieren innerstädtischer Malls zu werden.

Das Minto setzt mit der Baumskulptur "Diner's Tree" des Pariser Künstler Alexis Tricoire und seinen vielen geschwungenen Formen Maßstäbe. Die Highlight-Fassaden (unten li. und re.) verzücken Experten für Innenarchitektur ebenso wie der Food Court (Mitte) mit seinen individuellen Ess-Inseln.

Das Minto setzt mit der Baumskulptur "Diner's Tree" des Pariser Künstler Alexis Tricoire und seinen vielen geschwungenen Formen Maßstäbe. Die Highlight-Fassaden (unten li. und re.) verzücken Experten für Innenarchitektur ebenso wie der Food Court (Mitte) mit seinen individuellen Ess-Inseln.

Foto: Detlef Ilgner (3), Jörg Knappe, Hans-Peter Reichartz

Welches Interesse außergewöhnliche Architektur hervorrufen kann, hat Düsseldorf am Wochenende erlebt: Die "New York Times" und der Londoner "Guardian" zählten zu den Medien, die in den (berechtigten) Jubelchor zur neuen Wehrhahn-Linie einstimmten. Denn die werbefreien, lichtdurchfluteten, von Künstlern gestalteten U-Bahnhöfe setzen in der Tat neue Maßstäbe. Das gilt, glaubt man dem führenden, 1890 gegründeten Fachmagazin AIT (Architektur Innenarchitektur Technischer Ausbau), auch für das Minto. Nachdem im Januar bereits die Wochenzeitung "Die Zeit" dem Einkaufszentrum den Effekt der "kapitalistischen Wunderheilung" für die Gladbacher Innenstadt bescheinigt hatte, widmet nun AIT in seiner Frühjahrsausgabe mit dem Schwerpunkt Verkauf und Präsentation dem Einkaufszentrum stolze drei Doppelseiten. "Mönchengladbach neben London, Amsterdam, Sevilla und Mailand - gar nicht so schlecht", urteilt Annette Bonin, selbst Architektin sowie planungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Stadtrat.

Mönchengladbach: Darum begeistert das Minto-Innenleben
Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Und wie es sich für ein Fachorgan für Innenausbau ziemt, ist es weniger die außergewöhnliche Außenfassade, um die sich der Beitrag dreht. Sondern die konsequente Umsetzung des Leitthemas "Home of five Senses", das Chefredakteurin Petra Stephan in zwei Aspekte unterteilt: nämlich in das Gefühl, sich wie zuhause zu fühlen - hervorgerufen durch die Stimulation aller Sinne. "Natürliche Materialien, organische Formen und Natur-Klanglandschaften" kennzeichneten das Minto-Innendesign aus der Düsseldorfer Feder von "kplus konzept". Deren Handschrift ziehe sich stringent und überzeugend durch das gesamte Center - durch die "multisensorischen, etagenübergreifenden Highlight-Fassaden (...) ebenso wie die Ruheinseln in den Boulevards über den Food Court bis zur Wegeführung in der Mall und im Parkhaus sowie den Aufzugsvorräumen und Toiletten".

Mönchengladbach: Darum begeistert das Minto-Innenleben
Foto: Ja
Pre-Opening: Ansturm auf das Minto
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Pre-Opening: Ansturm auf das Minto

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Foto: Reichartz,Hans-Peter

Lob erhält insbesondere der Food Court mit seinen individuell gestalteten Ess-Inseln, "wo es sich der Gast in Küche, Wohnzimmer, Wintergarten oder Bibliothek gemütlich machen kann". Die "synästhetische Kombination von Materialien, Sound- und Duftdesign" der Highlight-Fassaden versetze die Besucher überdies in ebenso unterschiedliche Stimmungen. Und so liest sich das dann: "Durch die Fluid-Flow-Fassade fließen ähnlich einer Lava-Lampe farbenfrohe, organische Formen, die Ruhe und Entspannung ausstrahlen" - oder: "Daneben verkörpert der Green-Point mit Wandbegrünung aus Echtpflanzen Energie und Spiritualität". Korrespondierende Düfte - mit dem Partner Air Creative - und Klänge - mit der britischen Sound Agency - täten ihr Übriges. "Die Fassade Glamour-Walk verströmt beispielsweise einen roten Duft", heißt es da, und: "Naturgeräusche wie Blätterrascheln oder Vogelgezwitscher (...) wechseln zu sphärischen Sounds (...) bis hin zu einer Sinfonie aus Glasklängen".

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Foto: Ilgner Detlef (ilg)
Mönchengladbach: Das Minto wird offiziell eröffnet
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So lief die Eröffnung des Minto in Mönchengladbach

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Foto: Reichartz,Hans-Peter
Shopping-Center Minto wegen mehrer Fehlalarme geräumt
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Mönchengladbach: Minto mehrfach wegen Fehlalarm geräumt

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Foto: Gianni Costa

Das Fazit, das AIT zieht, ist ein überaus positives: Nachdem es bislang für das Funktionieren einer innerstädtischen Mall kein verbindliches Erfolgsrezept gegeben habe, biete das Minto mit seinem multisensorischen Ansatz, der Natur und Architektur verbindet, schlechterdings eine "Erlebniswelt, die ihresgleichen sucht". Und: Das Minto sei eine "Shoppingmall für alle Sinne mit einer Markenkonzeption aus einer Hand". Und das ist, in den Worten von Annette Bonin, ja alles schon "gar nicht so schlecht".

(RP)
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