Mönchengladbach CSD-Verein lässt vor der Zentrale der Gladbacher CDU küssen

Mönchengladbach · Die Auseinandersetzung rund um die Facebook-Postings des CDU-Ratsherrn Christoph Dohmen geht weiter. Rund zwei Dutzend Gladbacher folgten am Dienstagabend dem Aufruf des Christopher Street Days und versammelten sich vor der CDU-Parteizentrale an der Regentenstraße, um sich zu küssen.

Christopher Street Day 2015 in Mönchengladbach
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Rheydt feiert zum zweiten Mal den CSD

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Foto: Theo Titz

Auch Politiker anderer Parteien nahmen an dem sogenannten Flashmob unter dem Motto "Küssen gegen Homophobie" teil. Dohmen hatte vor zwei Wochen in dem sozialen Netzwerk Facebook die Entschädigung von Homosexuellen infrage gestellt, die aufgrund des 1994 abgeschafften Paragrafen 175 verurteilt worden waren. "Was gestern falsch war, muss falsch bleiben, auch wenn es heute möglicherweise nicht mehr falsch ist", schrieb Dohmen und verglich diese Verurteilungen mit Straßenverkehrsvergehen. Später räumte er ein, er bedaure den Post und er habe niemanden verletzen wollen. Den Vorwurf der Homophobie nannte er abstrus.

Günter Krings, Kreisvorsitzender der CDU und Staatssekretär im Innenministerium, sagte dazu, er hätte es sicher nicht so ausgedrückt wie Dohmen. Er selbst könne "prinzipiell vorstellen, dass eine Entschädigung eine angemessene humane Geste gegenüber denjenigen ist, die darunter zu leiden hatten". Doch das reicht den Mitglieder des Vereins CSD nicht. "Von der Partei haben wir bisher immer noch keine Reaktion gehört, deshalb wollten wir noch einmal ein Zeichen setzen gegen Homophobie", sagte Markus Schnorrenberg, Vorsitzender des Vereins am Dienstag.

Von der CDU hieß es gestern, man habe eine Reihe anonymer Zettel im Briefkasten gehabt, aus denen Enttäuschung und Verärgerung hervorgingen. Man gehe davon aus, dass der Kreisvorsitzende alles zu dem Thema gesagt habe. Sollten darüber hinaus noch Fragen offengeblieben sein, könne man gerne sachlich miteinander reden, teilte die Partei mit.

(angr)
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