Mönchengladbach CDU und SPD einigen sich: Mehr Gesamtschulplätze, mehr Verbünde

Mönchengladbach · Es ist das Thema, bei dem die beiden Partner CDU und SPD am weitesten auseinanderliegen. Und das merkt man ihrem vorläufigen Burgfrieden an, über den am 25. Mai im Schulausschuss beraten wird. Beim Versuch, Pflöcke für den nächsten Schulentwicklungsplan einzuschlagen, riecht vieles nach Kompromiss. Und doch schält sich eine klare Linie aus dem gemeinsamen Antrag heraus.

Dass in dieser Konstellation keine weiteren Gesamtschulen in Mönchengladbach eingerichtet geschweige denn gebaut werden, war der SPD von vornherein klar. Immerhin steht nun aber in dem Papier, die Verwaltung solle im kommenden Herbst "konkrete Maßnahmen zur schrittweisen Reduzierung des Anmeldeüberhangs an Gesamtschulen" aufzeigen. Die komplizierte Formulierung ist wohl mit Bedacht gewählt. Denn so kann die SPD ihrer Klientel zeigen: Wir kümmern uns darum, dass nicht so viele Kinder von Gesamtschulen abgewiesen werden. Während die CDU sich damit nicht ausdrücklich zu mehr Gesamtschulpätzen bekannt hat. Die wird es aber am Ende wohl geben. Zum Beispiel, indem einzelne schon bestehende Gesamtschulen aufgestockt werden.

Die CDU hat derweil einen neuen Aspekt in die Debatte eingebracht: Schulen unterschiedlicher Schulformen sollen in einem Verbund kooperieren und so dafür sorgen, dass es mehr Durchlässigkeit zwischen Gymnasium, Realschule und Hauptschule gibt als bisher. Als Vorbild nennen CDU und SPD den Schulverband in Aachen-Ost. In Mönchengladbach gibt es bisher nichts Vergleichbares, wohl aber eine Vorstufe davon: In Rheydt-Mülfort kooperieren Gesamtschule, Real- und Hauptschule. Schulverbünde dieser Art sind nicht nur in einem gemeinsamen Schulzentrum vorstellbar.

Möglichst nah am Wohnort sollen Jugendliche alle Abschlüsse auch in den kommenden Jahren machen können. Damit das bei sinkenden Schülerzahlen klappt, sollen die Schulen ihr Profil schärfen. Der Weg von Generalisten zu Spezialisten (zum Beispiel für Sport, Musik oder einzelne Fremdsprachen) soll also weiter gehen. Schließlich sollen die Anzahl der Schulabbrecher verkleinert und die Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft intensiviert werden, fordern CDU und SPD.

Der neue Schulentwicklungsplan gilt ab dem Schuljahr 2018/2019. Die Verwaltung soll ihn nun nach diesen Maßgaben ausarbeiten. Beschlossen werden muss er vom Rat im Laufe des kommenden Jahres.

(RP)
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