Mönchengladbach Caritas-Helfer stützen Todkranke bei der Pflege und geben Trost

Mönchengladbach · Seit zehn Jahren gibt es den ambulanten Palliativ-Pflegedienst. Er ermöglicht sterbenskranken Menschen, im Zuhause und bei ihren Angehörigen zu bleiben.

 Sie sorgen beim Caritasverband mit dafür, dass Todkranke Hilfe bekommen (v.l.): Manuela Jansen, Ellen Pleli, Geschäftsführer Frank Polixa, Corinna Quindel-Knorr und Georg Bronheim.

Sie sorgen beim Caritasverband mit dafür, dass Todkranke Hilfe bekommen (v.l.): Manuela Jansen, Ellen Pleli, Geschäftsführer Frank Polixa, Corinna Quindel-Knorr und Georg Bronheim.

Foto: Raupold

"Genau wie schon zu Beginn unseres Lebens, benötigen wir auch auf unserem letzten Wege besondere Unterstützung", weiß Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbandes Region Mönchengladbach. Um sterbenskranken Menschen die letzten Tage bestmöglich zu gestalten, wurde vor rund zehn Jahren der Palliativ-Pflegedienst des Caritasverbandes gegründet. Ein Grund war die Erkenntnis, dass die meisten Menschen zu Hause sterben möchten - tatsächlich jedoch viele ihre letzten Tage in Altenheimen oder Krankenhäusern verbringen.

Seither haben die speziell ausgebildeten Fachkräfte des Teams 842 sterbende Menschen in ihrem gewohnten Umfeld versorgt und gleichzeitig versucht, ihnen die letzten Tage so angenehm wie möglich zu gestalten. "Wir möchten sicherstellen, dass den Patienten eine bestmögliche Lebensqualität erhalten bleibt und sie so wenig Schmerzen wie möglich verspüren müssen", betont Polixa.

Die Fachkräfte bieten den Patienten eine 24-Stunden-Bereitschaft. Manchmal besuchen sie Patienten einmal am Tag, mitunter gibt es aber auch drei Besuche täglich. Neben der Symptomkontrolle, speziellen Schmerztherapien, der Medikamentenüberwachung und der allgemeinen Pflege spielen die Fachkräfte oftmals auch für die Angehörigen eine wichtige Rolle. Corinna Quindel-Knorr hat die Arbeit des Palliativ-Pflegedienstes kennengelernt, als ihr Schwiegervater im Sterben lag. Zu wissen, dass sie jederzeit um Hilfe bitten könne, beruhigte sie damals sehr. "Das Palliativ-Team gab meinem Mann und mir eine unglaubliche Sicherheit", so Quindel-Knorr. "Alleine hätten wir das nicht geschafft. Wir sind unendlich dankbar für die große Unterstützung."

Damit die Mitarbeiter direkt auf die medizinischen Bedürfnisse ihrer Patienten eingehen können, ist eine enge Zusammenarbeit mit Krankenhäusern, Ärzten und Sanitätshäusern äußerst wichtig. "Oftmals benötigen wir schnellstmöglich Pflegeartikel und sind da auf die Unterstützung der Kooperationspartner angewiesen", erklärt Palliativ-Fachkraft Ellen Pleli.

Im Durchschnitt kümmern sich die neun Mitarbeiter täglich um 20 Patienten. Die bisher jüngste Patientin war 20, der älteste Patient 97 Jahre alt. Die Verweildauer eines Patienten im Palliativ-Pflegedienst beträgt durchschnittliche neun Tage. Zusätzlich wird das Team von mehr als 40 ehrenamtlichen Hospizbegleitern unterstützt - mit der Pflege haben diese aber nichts zu tun. Die Ehrenamtler absolvieren im Vorhinein einen Qualifizierungskurs und stehen den Fachkräften im Umgang mit dem Patienten und den Angehörigen in Bezug auf Begleitung, Trost und Entlastung zur Seite. Oftmals unterstützen sie die Hinterbliebenen auch noch nach dem Tod des Patienten. Im Oktober ist der nächste Qualifizierungskurs für Ehrenamtler. Weitere Informationen dazu gibt es auf www.caritas-mg.de/palliativpflege

(RP)
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