Mönchengladbach Bussard greift Joggerin im Wald an
Mönchengladbach · Die Mönchengladbacherin Claire Neugebauer wird vorerst nicht mehr im Wald joggen. Die 23-Jährige wurde im Gerkerather Wald von einem Greifvogel angegriffen.
"Ich glaube, es war ein Bussard, der mich von hinten anflog und dann attackierte", sagt sie. Und: "Ich habe ihn zuerst gar nicht gesehen und mich total erschreckt." Von seinen Krallen hat die junge Frau jetzt eine dicke Schramme am Kopf. "Zum Glück ist nicht mehr passiert", sagt sie.
Claire Neugebauer berichtete unserer Redaktion von dem Vorfall, damit andere gewarnt sind. Denn vor zwei Jahren geschah einem Bekannten von ihr Ähnliches an gleicher Stelle. Und nicht nur ihm: Im Juni 2015 wurden so viele Spaziergänger und Läufer von Bussarden attackiert, die offenbar ihre Brut schützen wollten, dass die Stadt Schilder im Gerkerather Wald aufhängen ließ, um Fußgänger und Radfahrer vor den angriffslustigen Tieren zu warnen. Daran erinnerte sich Claire Neugebauer gestern - allerdings erst, nachdem sie die Krallen des Greifvogels zu spüren bekommen hatte, sich die Kapuze über den Kopf zog und dann so schnell wie möglich aus dem Wald lief. "Vor einer Woche habe ich dort noch ohne Zwischenfälle gejoggt. Jetzt werde ich Wälder erst einmal meiden", sagt die 23-Jährige.
Dass Greifvögel in der Brut- und Aufzuchtzeit - also im Mai und im Juni - Menschen anfallen, kommt gar nicht so selten vor. Im Juni 2014 griffen im Hardter Wald gleich zwei Bussarde einen Jogger an und verletzten ihn mit Schnäbeln und Krallen am Kopf. Der 51-Jährige musste vom Arzt behandelt werden. Fünfmal in Folge hatten die Tiere den Mann von hinten angeflogen. 2002 musste sich ein Jogger ebenfalls im Hardter Wald vor einem Habicht retten. Der Vogel war im Sturzflug auf den Mann zugekommen. Dieser hatte sich gerade noch durch schnelles Ducken retten können.
