Mönchengladbach Bumm! Bumm! Hyper! Hyper!

Mönchengladbach · Ein Knall zu Beginn, ein Knall am Ende. Und zwischendurch gab's viel Techno und einen gut aufgelegten H.P. Baxxter. Scooter spielten im Sparkassenpark.

 H. P. Baxxter sorgte mit seiner Band Scooter dafür, dass Techno-Fans im Sparkassenpark in beste Stimmung kamen.

H. P. Baxxter sorgte mit seiner Band Scooter dafür, dass Techno-Fans im Sparkassenpark in beste Stimmung kamen.

Foto: Detlef Ilgner

Um 20.36 Uhr kündigt ein lauter Knall im Sparkassenpark an: Die Techno-Band Scooter ist zu Gast. Oder besser: Die Fans sind zu Gast und feiern mit der Band rund um Frontmann H. P. Baxxter das 25-jährige Bestehen der Band. Los ging die Geburtstagsfeier schon einen Tag zuvor in Leipzig. Doch zwei Auftritte zum Jubiläum reichen Scooter nicht. Sie feiern ein ganzes Jahr lang bis in den Sommer 2018 hinein.

Gleich zu Beginn des Konzerts in Gladbach zeigt Scooter mit der aktuellen Single "Bora! Bora! Bora!", was für sie Techno ist - nämlich laut und intensiv. Die Fans im fast ausverkauften Stadion hüpfen und klatschen mit, und kaum einer sitzt noch auf seinem Sitzplatz.

Während die Sonne langsam untergeht, erstrahlt die Bühne um H. P. Baxxter im gleißenden Licht der Scheinwerfer. Die Techno-Bässe aus den Lautsprechern sind im Brustkorb zu spüren. Und die große Leinwand im Hintergrund wechselt dazu im Takt die Bilder von Band und Tänzerinnen in Großaufnahmen. Baxxter speit seine schnellen Songtextzeilen in ein bei Fans legendäres "Fahrradlampen"-Mikrofon.

Doch nicht nur für das besondere Mikrofon ist Scooter bekannt, auch bei "Hyper! Hyper!" von 1994 oder das "Döp, döp, döp" aus der Single "Maria" aus dem Jahr 2003 kann jeder mitrufen. Dass die Band auch nach 25 Jahren solch einen Erfolg feiert, liegt daran, weil "der Beat auch nach Jahrzehnten geil ist", sagt Besucher Manuel Schwarz. Er und sein Freund sind spontan zum Scooter-Konzert gekommen. "Einmal im Leben muss man Scooter live bei einem ihrer Konzerte erlebt haben", sagt Schwarz. Seit er sich mit 17 Jahren seine erste Scooter-CD kaufte, ist er Fan von den Techno-Beats und den simplen Songtexten. "Man darf Scooter nicht zu ernst nehmen. Denn die Beats und deren ganze Musik ist einfach zeitlos", sagt der Eifeler.

Wie in einem Paralleluniversum tanzen Jung und Alt aus dem Publikum zu Jumpstyle-Hits, wie "How much is the Fish" aus dem Jahr 1998 und vergessen dabei vollkommen die Zeit. Denn gegen 22 Uhr endet das Konzert der erfolgreichsten deutschen Techno-Band wie es angefangen hat - mit einem Knall. Die Frage, ob es das schon gewesen sei, ist den Fans ins Gesicht geschrieben.

H. P. Baxxter bedankt sich bei den Fans, Bandkollegen Phil Speiser und Michael Simon sowie den sechs Tänzerinnen und Tänzern. Zuletzt stimmt der Sänger mit den wasserstoffblonden Haaren die erste Zeile des Refrains von "OI" aus dem Album "Ace" zum zweiten Mal an diesem Abend an, und nachdem es aus dem Publikum widerhallt, verschwinden Scooter hinter der Bühne, und die Fans machen sich auf den Heimweg. Zurück in die Realität und weit weg von "Hyper! Hyper!".

(nije)
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