Mönchengladbach Briten-Häuser: Verhandlungen stocken

Mönchengladbach · Nach wie vor gibt es Interessenten, die die völlig maroden Immobilien an Lilienthalstraße und Hugo-Eckener-Straße kaufen möchten. Die Stadt würde diese am liebsten abreißen - und lässt die Angelegenheit juristisch prüfen.

 Die leerstehenden Häuser im hinteren Teil des Areals sind völlig verwahrlost. Müll türmt sich auf den Flächen.

Die leerstehenden Häuser im hinteren Teil des Areals sind völlig verwahrlost. Müll türmt sich auf den Flächen.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Rainer Murthum gibt sich bedeckt, wirkt fast ein bisschen resigniert. Der Geschäftsführer des Stuttgarter Unternehmens M & S Wohnbau, das Anfang 2013 die vorderen 56 der insgesamt 150 Britenhäuser an der Lilienthalstraße kaufte, in grellbunten Farben anstreichen ließ und innerhalb kürzester Zeit verkaufte, hat nie verhehlt, dass er auch gern die Immobilien im hinteren Bereich des Areals in unmittelbarer Nähe des Hockey-Parks kaufen würde. Dabei sind die Häuser längst von Metalldieben komplett ausgeschlachtet worden. Die Häuser gehören der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). "Fragen Sie da nach", rät Rainer Murthum.

Georgia Panagiotou vom Verkaufsteam der Bima in Düsseldorf verrät, dass es Verhandlungen um den Verkauf der Häuser an der hinteren Lilienthalstraße und der Hugo-Eckener-Straße gibt. Und sie sagt: "Die Immobilien sind noch nicht veräußert." Nach der Ausschreibung im Jahr 2014 hätten sich Interessenten gemeldet. Ergebnisse bis jetzt: keine.

Ursprünglich hatte die Stadt vorgehabt, die Einfach-Häuser selbst zu erwerben, abzureißen und das Gelände für den Ausbau der A 61 und für das Technische Hilfswerk zu nutzen. Der Kaufpreis, den die Bima verlangte, war entschieden zu hoch und letztendlich hatte der Verkauf der 56 Häuser an M & S diese Pläne vereitelt.

Vor Monaten schon hatte die Stadt die Notbremse gezogen. "Aus unserer Sicht ist für den Außenbereich der Bebauung an der Lilienthalstraße der Bestandsschutz erloschen", teilte Pressesprecher Wolfgang Speen damals mit. Das habe Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners der Bundesanstalt schriftlich mitgeteilt. Der Bestandsschutz für die Wohnbebauung entfällt, wenn die Gebäude in den letzten fünf Jahren nicht mehr bewohnt waren, erläuterte Speen. Das heißt, die Häuser könnten abgerissen werden, an der Stelle könnte ein Grünzug entstehen. Die Bundesanstalt hat gegen den Bescheid keinen formellen Einspruch eingelegt. "Die Verantwortlichen bei der Bima haben uns noch einmal ihre Sichtweise in diesem Fall dargestellt", sagt Speen. Und die ist eindeutig: Die Häuser werden weiterhin zum Verkauf angeboten. "Solch einen Fall haben wir bisher in der Stadt noch nie gehabt." Deshalb habe die städtische Bauordnung das Ganze zur juristischen Prüfung vorgelegt.

(RP)
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