Mönchengladbach Bombe: Um 18.52 Uhr gab's Entwarnung

Mönchengladbach · Rund 1000 Menschen mussten am Freitag ihre Wohnungen verlassen, weil im Geistenbecker Feld eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. Sie war vor einem geplanten Hausbau bei Sondierungsbohrungen entdeckt worden.

Mönchengladbach: Fotos vom Bombenfund
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Blindgänger am Geistenbecker Feld

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Ralf Ruschemeier war gerade beim Rasenmähen, als er die Durchsage der Feuerwehr hörte: "Eine-Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist im Geistenbecker Feld gefunden worden und muss entschärft werden. Bitten verlassen Sie bis 17 Uhr Ihre Wohnungen. Es muss in einem Umkreis von 600 Metern evakuiert werden." Ralf Ruschemeier und Petra Bläser wohnen an der Wickrather Straße, und dort wollten sie ihren Tag eigentlich auch verbringen. "Wir hatten vor, uns ein schönes Abendessen zu kochen", sagen beide. Bevor das Paar in die eingerichtete Anlaufstelle am Schlossbad Wickrath fuhren, rief Petra Bläser noch ihre Mutter an, um sie zu informieren: "Sie sagte als Erstes: ,Jetzt erfährst du, wie das ist.' Meine Mutter wurde nämlich beim Bombenfund in Eicken evakuiert."

Mönchengladbach: Bombe: Um 18.52 Uhr gab's Entwarnung
Foto: Stadt Mönchengladbach
 Im Neubaugebiet Geistenbecker Feld war die Bombe am Mittag gefunden worden. Ordnungskräfte sperrten daraufhin Straßen in einem Umkreis von 1000 Metern ab. Anwohner aus dem Sperrgebiet (600 Meter) wurde mit Bussen zu einer Anlaufstelle nach Wickrath gebracht.

Im Neubaugebiet Geistenbecker Feld war die Bombe am Mittag gefunden worden. Ordnungskräfte sperrten daraufhin Straßen in einem Umkreis von 1000 Metern ab. Anwohner aus dem Sperrgebiet (600 Meter) wurde mit Bussen zu einer Anlaufstelle nach Wickrath gebracht.

Foto: Reichartz (3)/Schellhammer (1)

Am frühen Mittag war die Bombe am Geistenbecker Feld entdeckt worden, dieses Mal nicht zufällig bei Bauarbeiten. Es war gezielt nach ihr gesucht worden. Für das Grundstück war ein Bauantrag gestellt worden. "Automatisch wird dann geprüft, ob das Gelände in einem Bereich liegt, in dem im Zweiten Weltkrieg Bomben abgeworfen worden", erklärt Pressesprecher Wolfgang Speen. Weil dem so war, gab es Sondierungsbohrungen, und tatsächlich stießen die Arbeiter auf Metall.

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Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)
Mönchengladbach: Die größten Bombenfunde der letzten Jahre
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Mönchengladbach: Die größten Bombenfunde der letzten Jahre

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Foto: Sascha Rixkens/ Einsatzreporter MG

Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen im Umfeld des Fundortes wurden sofort informiert. Gegen 14 Uhr gab es einen Anruf in der Gesamtschule Espenstraße, gegen 15 Uhr waren alle Klassen und der Schulhof leer. "Da reichte eine Durchsage", hieß es aus der Schule. Einige Schüler hätten eigentlich bis 16.15 Uhr Unterricht gehabt, nun konnten sie früher gehen. Traurig waren nicht viele.

Mönchengladbach: Bombe: Um 18.52 Uhr gab's Entwarnung
Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Die Evakuierung verlief reibungslos. Zwei NEW-Busse steuerten mit betroffenen Anwohnern die Anlaufstelle am Wickrather Schlossbad an. Etwa 140 Menschen wurden hier von Hilfsorganisationen mit Getränken und Snacks versorgt. Viele hatten aber woanders Unterkunft bekommen oder hatten sich ein anderes Ziel ausgesucht. Kurz vor 17 Uhr waren nur noch wenige Menschen im Sperrbezirk. Sie wurden mit Mannschaftsbussen der Feuerwehr aus dem 600-Meter-Umkreis herausgebracht.

Mönchengladbach: Bombe: Um 18.52 Uhr gab's Entwarnung
Foto: Reichartz,Hans-Peter(hpr)
Bombe in Mönchengladbach erfolgreich entschärft
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Bombe in Mönchengladbach erfolgreich entschärft

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Um 18.52 Uhr kam bereits die Entwarnung: Ohne Probleme verlief für Sprengmeister Dirk Putzer die Entschärfung der Zehn-Zentner-Bombe. Nach exakt 35 Minuten war der Zünder entfernt.

Der im Umkreis von 1000 Metern seit 15 Uhr abgesperrte Bereich, in dem sich niemand mehr auf der Straße aufhalten durfte, wurde für den Verkehr wieder frei gegeben, ebenso die Autobahnabfahrt an der A 61 in Wickrath, die auch gesperrt worden war. Kurzfristig mussten auch die Bahnstrecken Rheydt-Aachen und Rheydt-Köln gesperrt werden. Im Umkreis von 600 Metern waren etwa 1000 Anwohner evakuiert worden. 43 hilfsbedürftige und bettlägerige Menschen wurden mit Rettungswagen in das benachbarte Elisabeth-Krankenhaus transportiert. Nach der Entschärfung durften alle wieder in ihre Wohnungen.

Die Rettungsdienste übernahmen den Rücktransport der Hilfsbedürftigen. Die Stadt hatte bereits zum frühen Nachmittag zur Information der Bevölkerung eine Hotline eingerichtet, die rege genutzt wurde. Etwa 300 Menschen riefen an. Noch mehr hatten diesen Service nach dem Bombenfund am 3. März in Eicken genutzt. Aber da hatte es auch fünfmal so viele Betroffene gegeben. Weil auch zwei Altenheime evakuiert werden mussten, hatte sich die Entschärfung in Eicken immer wieder verzögert.

(RP)
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