Mönchengladbach Blumenkübel statt Müllcontainer

Mönchengladbach · Die Müllsammlung vor der historischen Neuwerker Klosterkirche ist Geschichte: Nach einem Beschluss der Bezirksvertretung Ost hat der Entsorger GEM die Papier- und Glascontainer inzwischen woanders aufgestellt.

 Die Papier- und Altglascontainer vor der Klosterkirche und dem Priorhaus, dem Sitz der Neuwerker Heimatfreunde, sind inzwischen weg. Dort werden nun Blumenkübel bepflanzt.

Die Papier- und Altglascontainer vor der Klosterkirche und dem Priorhaus, dem Sitz der Neuwerker Heimatfreunde, sind inzwischen weg. Dort werden nun Blumenkübel bepflanzt.

Foto: A. Gruhn

Altglascontainer und Papiersammler vor der Klosterkirche und dem historischen Priorhaus in Neuwerk sind Geschichte. Nach einem Bericht im Bürgermonitor unserer Zeitung und einer Initiative des CDU-Ratsherrn Norbert Post kam schnell Schwung in die Sache: Der Entsorger GEM, eine Tochter des Eigenbetriebs Mags, hat die Container von dem prägnanten Standort im Neuwerker Ortskern entfernt. Und das ging ziemlich schnell: Erst vor zwei Wochen hatte die Bezirksvertretung Ost einstimmig beschlossen, dass die Container für Glas und Papier vor dem Eingang der Klosterkirche dauerhaft entfernt werden sollen. "Die Einfahrt zur Klosterkirche (1135), die unter Denkmalschutz steht, wird durch die Container und die damit verbundenen wilden Müllabladungen verunstaltet", hieß es im Antrag der Großen Koalition. "Das Bild des Ensembles von Klosterkirche und Priorhaus, das denkmalwert ist, wird vehement gestört."

Dann ging es schnell: Ein Container wurde zum schon bestehenden Standort am rund 200 Meter entfernten Haus Ohlenforst gebracht, ein anderer an den Gathersweg. Eine Einschränkung für Bürger im Ortskern ergibt sich daraus für Post keineswegs: "Jeder kann sein Altpapier ob mit blauer Tonne oder ohne zur Sammlung vor die Haustür stellen. Und Glasflaschen kann man dort entsorgen, wo man sie gekauft hat." Dafür aber werden die Standorte nun aufgehübscht: Blumenkübel stehen nun an der Stelle, wo bisher Müll entsorgt wurde, die wiederum von den Heimatfreunden mit Blumen bepflanzt werden sollen. "Sonst wird der Platz dort zugeparkt, und das wollen wir auch nicht", sagt Post. Allerdings sind auch nicht alle Neuwerker mit dem Standort am Haus Ohlenforst so glücklich. "Haus Ohlenforst wurde toll renoviert. Der Platz davor könnte für eine kleine Parkanlage mit Bänken genutzt werden. Statt dessen stehen da Glas- und Papiercontainer, davor oft Plastiktüten mit Hausmüll", schrieb Anwohner Manfred Schaath dem Bürgermonitor unserer Redaktion. Der Radweg, der an den Containern fest vorbeiführt, ist oft mit Scherben übersät.

Insgesamt gibt es laut GEM etwa 160 Standorte für Papier- und Glascontainer. Bei der Einführung der Container in den 90er Jahren habe man versucht, eine ungefähre Stelldichte von 1000 Einwohner pro Papiercontainer und 700 Einwohner pro Glascontainer zu erreichen. Weiteres Kriterium: Eine Anfahrt mit dem Lkw muss möglich sein. Die Duales System Deutschland (DSD) GmbH stellte eine entsprechende Aufforderung an die Stadt. "Die jeweiligen Standorte sind Vertragsbestandteil mit DSD", teilte die GEM im Sommer mit. "Die GEM behält sich aber vor Container bei starkem Rattenbefall zeitweilig abzuziehen oder zu versetzen." Das bedeutet: Wenn man sich gegen einen Container-Standort entscheidet, dann muss auch der entsprechende Vertrag mit der DSD GmbH geändert werden.

(RP)
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