Mönchengladbach Blauschmiede wartet auf Start-up-Gründer

Mönchengladbach · Das Blauhaus gilt als architektonische Perle. Integriert ist die Blauschmiede: Hier sollen junge Unternehmensgründer ihre Geschäftsideen entwickeln. Erst ein Start-up ist ansässig - aber das ist richtungweisend fürs Blauschmiede-Konzept.

 Das Blauhaus der NEW, in dem die Blauschmiede integriert ist: Hier sollen sich Start-up-Unternehmen niederlassen. NEW-Vorstand Armin Marx hofft auf noch mehr Nachfrage.

Das Blauhaus der NEW, in dem die Blauschmiede integriert ist: Hier sollen sich Start-up-Unternehmen niederlassen. NEW-Vorstand Armin Marx hofft auf noch mehr Nachfrage.

Foto: Knappe/Titz (Archiv)

Das Haus leuchtet in einem strahlenden Blau - zumindest immer dann, wenn die Sonne scheint. Und es ist nicht nur schön, sondern auch innovativ: Das Blauhaus der NEW hat als architektonische Perle über die Stadtgrenze hinaus für Schlagzeilen gesorgt. Dies trifft aber nicht so zu für einen Teilbereich, auf den der Versorger und die Hochschule Niederrhein für die Zukunft große Hoffnungen setzen: die Blauschmiede. Hier sollen Gründer mit guten Ideen Geschäftsmodelle für die Zukunft entwickeln - für die eigene Karriere, aber auch für die NEW, die immer nach neuen Erwerbsquellen fernab von Gas, Wasser und Strom sucht.

Mönchengladbach: Blauschmiede wartet auf Start-up-Gründer
Foto: Knappe Joerg

Doch bislang hat sich nur ein Start-up-Unternehmen an der Brucknerallee niedergelassen. "Wir sind derzeit mit vier, fünf weiteren Interessenten in Kontakt. Wir hoffen, dass sich in Kürze noch etwas tut", sagt Jörg Lachmann, Abteilungsleiter bei der NEW und zuständig für das Gründerzentrum Blauschmiede. Eigentlich sollten die Sonderkonditionen, die Firmengründern angeboten werden, nur noch bis Ende August gelten: Aber jetzt hat man das Programm verlängert. Und auch wenn das Hauptaugenmerk auf den Bereich Energie liegt, macht die NEW inzwischen Abstriche, wenn es darum geht, welche Geschäftsidee ein Steve Jobs aus Mönchengladbach hat. "Wir hören uns alle Ideen erst einmal an", sagt Koordinator Lachmann. Das Start-up-Unternehmen, das bereits sein Domizil im Blauhaus hat, steht für die Idee der Blauschmiede. Es beschäftigt sich mit Datenübertragungstechnik und untersucht, sehr grob vereinfacht, die Digitalisierungsmöglichkeiten, die sich für die NEW bei der Energie in Zukunft anbieten. "Dieses Zwei-Mann-Unternehmen ist ein Paradebeispiel, wie wir ein Start-up für die Blauschmiede vorstellen: Es arbeitet in einem Sektor, der für uns interessant ist. Und einer der beiden Gründer hat seinen Abschluss hier an der Hochschule gemacht", sagt NEW-Vorstand Armin Marx. Um die Blauschmiede bekannter zu machen, hat Lachmann viel Werbung an zahlreichen deutschen Hochschulen gemacht. "Wer bei uns einsteigen will, muss uns erstens eine gute Idee und zweitens einen Geschäftsplan präsentieren", sagt Lachmann.

Am Ende entscheidet ein Gremium, in dem auch die Industrie- und Handelskammer und die Stadtsparkasse sitzen, über die Aufnahme in die Blauschmiede. Angeboten werden unter anderem moderne Büroräume, Bürokommunikation mit Telefonzentrale und Terminplanung, Car-Sharing-Modelle, Besprechungsräume mit Präsentationstechnik. Vielleicht noch wichtiger ist das Umfeld mit Kontakten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik.

Aber so ganz abstrus aus Wolkenkuckucksheim darf die Geschäftsidee auch nicht sein: In den ersten zwei Jahren müssen die Jungunternehmer auch bereits einen garantierten 12.000-Euro-Jahres-Umsatz vorweisen.

(RP)
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