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Mönchengladbach Beten mit den Füßen

Mönchengladbach · Die St.-Matthias-Bruderschaft Stadtmitte blickt auf eine 875-jährige Pilger-Tradition zurück. Seit 1142, so belegt es ein Dokument in der Trierer Abtei St. Matthias, gibt es Pilger vom Abteiberg. Die Bruderschaftler feierten dieses Jubiläum.

 Auch eine Auswahl von Pilgerstäben gab es zu sehen.

Auch eine Auswahl von Pilgerstäben gab es zu sehen.

Foto: Jörg Knappe

Ein Dokument in der Trierer Abtei St. Matthias belegt: Seit 1142 machen sich Pilger vom Abteiberg auf den Weg zum Grab des Heiligen Matthias in Trier. Damit ist die St.-Matthias-Bruderschaft Mönchengladbach-Stadtmitte die älteste Gruppierung der Pfarre St. Vitus und vermutlich auch die älteste der Stadt. Das stolze Jubiläum wurde mit einem Pontifikalamt in der Münsterbasilika und einem Festakt in der Citykirche begangen.

Feierlich war der Einzug durch das Münsterportal, begleitet vom jubilierenden Orgelspiel des Münsterkantors Klaus Paulsen. Das Hochamt wurde gemeinschaftlich von Abt Ignatius Maaß von der St. Matthias Abtei Trier, Propst Peter Blättler, Pfarrer Günter Salentin sowie den Diakonen Manfred Lang und Matthias Lindges zelebriert. Gekommen waren auch viele Gemeindemitglieder und Vertreter anderer Bruderschaften.

In der Predigt stellte Abt Ignatius Maaß fest: "Es ist kein Wortspiel, wenn ich sage, der Schritt zum Pilgern, die Schritte des Pilgerweges sind eine Weise, den Schritt in den Glauben zu tun und der Einladung Jesu nachzukommen, die Beziehung mit ihm konkret werden zu lassen, auf den Weg zu bringen und in Gang zu halten".

Zum anschließenden Empfang in der Citykirche waren Stehtische in den Farben der Bruderschaft blau und rot geschmückt. Es gab zu Ehren des Heiligen Mattheiser-Wein von einem Trierer Winzer sowie mit Suppen, Brot und selbstgebackenen Kuchen ein typisches Pilgermahl. Die Festredner Abt Maaß, Propst Blättler und Präfektin Sabine Eichhorn erinnerten an eine lange Tradition des Pilgerns und sprachen sich dafür aus, das Pilgern als urchristliches Tun beizubehalten. Sabine Eichhorn nannte das Pilgern ein "Beten mit den Füßen". Mönchengladbachs Tradition als Textilstadt band sie ein in das symbolische Bild, dass jeder Pilger Faser eines unendlich scheinenden Pilgerfadens sei.

Begleitend zum Festakt zeigte eine Ausstellung Schätze der St. Matthias-Bruderschaft Stadtmitte. Dazu zählt - als das älteste Zeugnis - das erste Haupt- und Einschreibebuch von 1442, das im Münsterarchiv in der Obhut des Pilgerbruders Willy Baues lagert. Zu sehen waren zum Beispiel auch die von den Brudermeistern getragenen Piken mit den schön bearbeiteten Kopfstücken. Ebenso wurde die umfangreiche Festschrift vorgestellt.

(anw)
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