Mönchengladbach Bereit für den Straßenverkehr

Mönchengladbach · Beim Verkehrssicherheitstag der Kita Nimmersatt lernten die Kinder nicht nur, warum es wichtig ist, sich anzuschnallen und einen Helm zu tragen, sondern durften auch selbst aktiv werden.

 Das passiert, wenn man im Auto nicht angeschnallt ist: Demonstrationspuppe "Dieter" fliegt mitsamt Kindersitz durch die Luft.

Das passiert, wenn man im Auto nicht angeschnallt ist: Demonstrationspuppe "Dieter" fliegt mitsamt Kindersitz durch die Luft.

Foto: Detlef Ilgner

"1,2,3", rufen die 34 Kinder der Kita Nimmersatt im Chor. Das ist das Signal für Verkehrssicherheitsberater Kalle Ditges. Mit seinen Händen löst er eine Vorrichtung an dem grünen, rampenähnlichen Konstrukt, das im Garten der Kindertagesstätte aufgebaut ist. Schon löst sich der daran befestigte Kindersitz und rast mit einer beachtlichen Geschwindigkeit auf die Kinder zu. Die Spannung steigt, die Kita-Kinder halten sich schon die Ohren zu, als zur Überraschung aller schließlich - nichts passiert. "Puppe Dieter war eben angeschnallt", klärt Ditges auf. Nun aber hat Dieter sich auf dem Weg nach Hause einfach unbemerkt abgeschnallt. Wieder einmal zählen die Kinder, wieder löst Ditges den Sitz. Jetzt fliegt die Puppe eindrucksvoll durch die Luft und landet vor den Augen der Kinder auf einer Decke. "Erst abschnallen, wenn das Auto anhält", mahnt Ditges.

Die Puppen-Demonstration ist nur eine von vielen Aktionen auf dem Verkehrssicherheitstag der Kita, der vergangenen Freitag den Abschluss einer ganzen Projektreihe zum Thema "Wir Kinder im Straßenverkehr" bildete. "Wir haben einfach gemerkt, dass bei den Kindern ein unheimliches Interesse bestand", erzählte Hildegard Rick, Leiterin der Kita Nimmersatt. Seit dem 24. April wurden darum schon eifrig Schilder gebastelt, ein Verkehrsraum mit Bobbycars gestaltet, Wackelpudding wurde in den Farben der Ampel hergestellt und ein Fußgängerführerschein absolviert. Zum großen Finale durften die Kinder schließlich mit rot-weißen Anhängern an verschiedenen Stationen auf Stempeljagd gehen. Britta Dückers, Ansprechpartnerin der Kita bei der Polizei, leitete den Verkehrssicherheitstag. "Die Kinder können sich hier spielerisch mit wichtigen Dingen auseinandersetzten und die Eltern werden daran erinnert: Wir müssen üben", sagte sie.

Eine weitere Demonstration, bei der ein rohes Ei einmal mit und einmal ohne Styropor-Helm auf den Boden geschmissen wurde, zeigte den Kindern so beispielsweise, wie wichtig es für sie ist, einen Helm zu tragen. "Was ist denn normalerweise im Kopf drinnen?", fragte Kalle Ditges hier. Und fügte beim Anblick des Eigelbs, das nach dem Sturz ohne Helm in einer Schüssel umherschwamm, fragend hinzu: "Kann man das denn reparieren?"

Während im Garten bunte Rasenschienen und Balanciersteine die Wahrnehmung und Motorik der Kleinen schulten, forderten Holz-Skier für bis zu vier Personen im Sandkasten genaue Koordination zwischen Eltern und Kindern. Drinnen überprüften derweil eine Hörakustikerin und eine Augenoptikerin die Sinne der Kinder. Sechs kleine Nilpferde aus reflektierendem Material gab es im Dunkelraum mit Mini-Taschenlampen zu entdecken. "Eltern ziehen ihre Kinder in letzter Zeit leider sehr dunkel an", klagte Polizist Erwin Hanschmann. "So haben die Autofahrer aber keine Chance, sie zu sehen.". Die Nilpferde zeigten, wie das mit den richtigen Textilien anders gehen kann.

(RP)
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