Mönchengladbach Bei diesem Möbelbauer gibt es keinen Standard

Mönchengladbach · Daniel Schleinitz baut Möbel in industrieller Optik. Nicht nur die Formen, auch die Materialien und Farben sind vielfältig.

 Anfang des Jahres hat sich Daniel Schleinitz mit "Stolz Systeme" (Rasseln 7a) selbstständig gemacht.

Anfang des Jahres hat sich Daniel Schleinitz mit "Stolz Systeme" (Rasseln 7a) selbstständig gemacht.

Foto: Isabella Raupold

Die Abkürzung "Stolz" steht für Stahl und Holz, den Materialien, aus denen Daniel Schleinitz seine Möbel baut. Die Kombinationen sind vielfältig. Rohrverbinder halten die Stahlstangen zusammen, auf denen dann gebrauchte Gerüstbretter, Bankirai oder Eichentischplatten als Holzauflagen liegen. Manche der Möbelstücke kommen auch ganz ohne Holz aus. Bei der Kleiderstange mag das einleuchtend wirken, ein Bücherregal ohne Bretter ist schon ungewöhnlicher. "In den Niederlanden ist diese industrielle Optik sehr gefragt", sagt Schleinitz. Er hat dort gearbeitet und immer noch viele Kontakte. Er findet: "Die Niederländer sind uns voraus."

In Deutschland sei er der Erste, der diese Art von Möbeln baut. Anfang des Jahres hat er sich mit "Stolz Systeme" selbstständig gemacht, im Oktober soll der erste Angestellte anfangen. "Die Nachfrage ist hoch", sagt Schleinitz. Neben seinen Möbeln verkauft er die Rohrverbinder auch einzeln. Laut Schleinitz gibt es über 50 verschiedene Verbinder in fünf verschiedenen Größen. Da sie aus verzinktem Stahl bestehen, der nicht rostet, eignen sie sich auch für draußen. Deshalb haben auch Garten- und Landschaftsbauer ein Interesse an den Tüv-zertifizierten Verbindern. "Man kann damit ganz einfach Zaunanlagen bauen", erklärt Schleinitz.

Das liegt an dem Schraubsystem, das auch dafür sorgt, das Möbel jederzeit wieder abgebaut werden können. Nichts müsse geschweißt werden, ein Inbusschlüssel reiche zum Zusammen- und Auseinanderbauen aus. Die sechs Meter langen Rohre können verkleinert oder miteinander verbunden werden. "Dadurch kann ich kundenspezifische Wünsche umsetzen", sagt Schleinitz, "Standard gibt es nicht." Deshalb müsse man auch keine Angst haben, mit besonderen Wünschen in seinen Laden in Rasseln 7a zu kommen.

Die Möbel, die hier stehen, sind bei Weitem nicht alles, was mit den Rohrverbindern möglich ist. In erster Linie sollen sie eine Anregung für die Kunden darstellen. "Das Konzept ist neu, und sie sollen eine Vorstellung davon gewinnen, was man mit den Verbindern alles machen kann", sagt Schleinitz. Nicht nur die Größe und Materialien seiner Möbel variieren, sondern auch die Farben. Ein schwarzes Gestell wirkt zum Beispiel ganz anders als ein silbernes. "Edler", findet Schleinitz. Einen Tisch mit einem schwarzen Gestell hat er vor kurzem in ein Hotel nach Dubai exportiert.

Auch für Gastronomen sind seine Möbel interessant, da man sie bei schlechtem Wetter oder nachts einfach draußen stehenlassen kann. Ein Stuhl lässt sich zwar noch verschieben, ist aber zu schwer, um vom Wind umgestoßen zu werden. "In der Gastronomie und in manchen Kleidungsläden nimmt die industrielle Optik zu", sagt Schleinitz. Seitdem er angefangen hat, die ersten Möbel mit Rohrverbindern herzustellen, wächst sein Laden relativ schnell. Obwohl er ihn bisher nicht einmal beworben hat. In zwei bis drei Wochen wird man einen Teil seines Angebots auch über den Online-Shop bestellen können. Ansonsten kann man per E-Mail über info@stolz-systeme.de einen Termin vereinbaren.

(RP)
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