Mönchengladbach Bei den Flüchtlingszahlen gibt es noch keine Entspannung

Mönchengladbach · Sozialdezernentin Schall kritisiert die Bearbeitungsdauer von Asylverfahren. Doch auch die Stelle des städtischen Flüchtlingskoordinators ist noch unbesetzt.

Gerade wurde das ehemalige Hotel Zur Post in Rheydt als Unterkunft für Flüchtlinge hergerichtet. 125 neue Plätze stehen damit zur Verfügung. Auch an weiteren Unterkünften wie dem Hotel Amadeo an der Waldhausener Straße wird gearbeitet. Bis April will man fertig sein. Trotzdem bleibt die Situation angespannt. Im Januar kamen 269 Flüchtlinge neu in die Stadt, allein in der ersten Februarwoche 161.

Diese Zahlen nannte Sozialdezernentin Dörte Schall jetzt im Sozialausschuss. Insgesamt seien 2700 Flüchtlinge der Stadt zugewiesen. "Ein Drittel konnten wir in Wohnungen unterbringen", sagte die Sozialdezernentin - und lobte ausdrücklich das Eingliederungsmanagement. Es sei der Schlüssel zur Integration, in einer normalen Nachbarschaft leben zu können. Allerdings werde es zunehmend schwerer, Wohnungen zu finden. Es sei auch noch nicht gänzlich gelungen, auf die Belegung von Turnhallen zu verzichten. Es würden immer noch drei Turnhallen im Stadtgebiet als Flüchtlingsunterkünfte benötigt.

In den neu geschaffenen Landesunterkünften steht noch vieles leer, auch im JHQ sind bisher nur 99 Menschen untergebracht, 1000 sind geplant. Die Sozialdezernentin rechnet damit, dass die Erstaufnahmeeinrichtung bis zum Sommer in Betrieb geht. Das Positive für die Stadt: Auch wenn die Plätze nicht belegt sind, werden sie auf die kommunale Quote angerechnet.

Nicht voran geht es nach Schalls Ansicht bei der Bearbeitung der Asylanträge: "Die Verfahren dauern immer noch zu lange, wir können keine Beschleunigung erkennen." Flüchtlinge müssten noch immer viele Monate auf die Beendigung ihrer Verfahren warten. Allerdings ist nicht nur das Asylverfahren langsam, auch die Besetzung der Stelle eines Flüchtlingskoordinators zieht sich hin. Sie habe gehofft, den Sozialausschuss über die Besetzung informieren zu können, aber das Besetzungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen. Dafür konnte der Sozialausschuss den Leistungsvereinbarungen mit freien Trägern der Wohlfahrtspflege über die soziale Betreuung der Flüchtlinge zustimmen. "Soziale Betreuung ist ein wichtiger Schritt zur Einbindung in das soziale Leben der Stadt", erklärte die Sozialdezernentin.

(RP)
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