Mönchengladbach Bauzaun teilt Schulhof seit 15 Monaten

Mönchengladbach · Weil es eine zu hohe Verletzungsgefahr durch Löcher im Boden gibt, wurde Ende April 2016 ein großer Teil des Pausenhofs der Grundschule Pesch gesperrt. Seitdem hat sich nichts getan. Die Kinder beklagen sich über zu wenig Platz zum Spielen.

 Seit April 2016 trennt ein Bauzaun an der Gemeinschaftsgrundschule Pesch einen großen Teil des Schulhofs ab.

Seit April 2016 trennt ein Bauzaun an der Gemeinschaftsgrundschule Pesch einen großen Teil des Schulhofs ab.

Foto: G. Peters

Die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Pesch sind traurig: "Niemand repariert unseren Schulhof." Wegen Löchern im Boden hatte die Stadt aus Sicherheitsgründen einen Teil des Pausenhofs sperren lassen. Zuerst mit Flatterband, dann mit einem Bauzaun. Jetzt haben die Schüler erstens weniger Platz und kommen zweitens nicht mehr an die Tischtennisplatte und auch nicht an den Basketballkorb. Weil dieser Zustand nun schon seit gut 15 Monaten unverändert besteht, haben die Kinder der zweiten Schuljahre Protestplakate gemalt. Und das Schülerparlament der Grundschule wendet sich an die Medien: "Bitte helfen Sie uns! Unser Schulhof muss repariert werden! Die Kinder brauchen Platz zum Spielen!"

Das findet auch Sonia Belingheri-Esser. Sie ist Mutter von zwei Söhnen. Der älteste war schon in der Grundschule Pesch, der jüngste besucht dort gerade die dritte Klasse. "Es macht einen schon wütend, wenn man sieht, wie vor der Tour de France alle Straßen schön gemacht werden, und auf dem Schulhof geschieht seit Monaten gar nichts, auch wenn dafür wahrscheinlich Geld aus einem ganz anderen Topf fließen muss", sagt sie. An der Schule seien viele Jungen und wegen der Inklusion auch einige Kinder, die hyperaktiv sind. "Die Schüler wollen sich in den Pausen austoben können", berichtet die Unternehmerin. Es komme jetzt schon immer häufiger zu Stresssituationen. Was Sonia Belingheri-Esser auch nicht versteht: "Da sind Löcher im Boden. Wir sprechen hier nicht über millionenteure Sanierungsarbeiten. Warum kann man das nicht pragmatisch lösen?" In einem Unternehmen könne man sich das nicht leisten.

Die Stadt erklärt die Situation mit der finanziellen Lage. "Es gibt an vielen Schulen einen Sanierungsstau", sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. In der Prioritätenliste habe der Schulhof bislang keinen oberen Rang eingenommen. Zudem gebe es trotz des abgesperrten Teils noch genügend Platz. 1500 Quadratmeter müssten die Kinder haben 1670 Quadratmeter seien noch zugänglich. Eine Sanierung ist laut Speen im Jahr 2018 avisiert. Seit gestern wisse man auch, dass dies finanzierbar sei. Speen: "Versprechen können wir nichts, aber wenn es irgendwie geht, dann wird die Schulhofsanierung auch eher in Angriff genommen."

(gap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort