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Mönchengladbach Bauern fürchten um die Getreideernte

Mönchengladbach · Kaum Regen im Mai, Schäden sind sichtbar: Wegen der anhaltenden Trockenphase ist der Ertrag der Getreideernte in Gefahr. Die Landwirte sehnen Schauer herbei. Sogar Hasen und Kaninchen leiden Not und knabbern die Rüben weg.

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Foto: Es ist viel zu trocken, die Landwirte warten sehnlichst auf Regen.

Während die halbe Stadt über Sommer, Sonne, Sonnenschein jubelt und die hiesigen Freibäder in Scharen frequentiert werden, gibt es eine Berufsgruppe, die sich derzeit nichts sehnlicher wünscht, als einen kräftigen Regenschauer: die Bauern. Denn sie fürchten wegen der andauernden Trockenheit um die Erträge ihrer Getreideernte. Noch ist es zwar nicht zu spät für Gerste, Roggen, Weizen und Hafer. Doch binnen der nächsten vier Wochen sollte es aus Sicht der Bauern zwingend regnen - auch, damit die Qualität des Getreides hochwertig bleibt.

Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach, ist ob der ausbleibenden Regenschauer noch nicht übermäßig nervös. Doch auch er versteht die Sorge seiner Kollegen. "Schließlich ist es aktuell staubtrocken. Im Mai hat es so gut wie gar nicht geregnet", sagt er. Schon der vergangene Winter sei kaum feucht gewesen. Er sagt: "Bei den ganz leichten Böden sind bereits jetzt erste Zeichen von Trockenschäden sichtbar."

Vor allem in der jetzigen Phase, in der die Ähre voll da ist und sich die Körner langsam füllen, sei es wichtig, dass das Getreide ausreichend mit Wasser versorgt würde. Ein gut gefülltes Korn sei später entscheidend für die Qualität und den Ertrag der Ernte, sagt Wolfgang Wappenschmidt. Im Normalfall wird die Gerste Anfang Juli geerntet. Der Weizen folgt knapp vier Wochen später. Der Kreisbauernvorsitzende erklärt: "Gewitter, Wind und Sturm können aber ebenso wie anhaltende Trockenheit erhebliche Ernteschäden anrichten. Am liebsten wäre mir deshalb ein schöner Landregen." Mit Dünger würden die Bauern das Getreide zwar mit Nährstoffen versorgen können, doch damit das Getreide den Dünger auch aufnimmt, sei Bodenfeuchtigkeit unerlässlich.

"Grob geschätzt rund 40 Prozent der hiesigen Bauern besitzen die technischen Voraussetzungen, um das Getreide künstlich zu beregnen", sagt Wolfgang Wappenschmidt. Doch würde sich das künstliche Bewässern nicht wirklich rentieren. "Dafür sind die Flächen zu groß, der Prozess zu kostspielig und der Ertrag später zu gering. Es lohnt sich oft nicht." Zwar relativiert er die Sorgen der Bauern ein wenig - "im Moment gehen wir noch von einer guten Ernte aus" - doch würde er nichts gegen einen regenreichen Juni haben. "Je schneller der Regen kommt, desto besser."

Bauer Michael Brungs ist das Warten satt. "Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern zwölf", sagt er. In seinem Rübenfeld hat er schon Wassertöpfe aufstellen müssen, damit die Hasen und Kaninchen die Rüben nicht wegknabbern. "Auch bei den Tieren ist die Not groß", sagt der Inhaber des Hofladens "Absolut Brungs". Er sagt: "Es muss dringend regnen". Denn ohne das Wasser gelangen keine Nährstoffe in die Ähre. "Und dann sieht es ganz schlecht aus." Einen ähnlich trockenen Sommer hat Michael Brungs zuletzt 2011 erlebt. "Damals war es genauso trocken wie jetzt. Und gerade Sommergetreide benötigt in seiner kurzen Wachstumsphase viel Wasser", sagt er.

So oder so: Die Getreidebauern kommen in diesem Jahr gehörig ins Schwitzen.

(RP)
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