Mönchengladbach Bauen in Rheydt: Grabeland ist Wohlfühlecke

Mönchengladbach · Chris Schoor hat mit Vater Hans-Joachim das frühere Grabeland bebaut. Jetzt wagen sie sich an ein neues Projekt an der Königstraße.

 Investor Chris Schoor (2.v.r.) mit seiner Kollegin Melanie Faßbender und zwei Bauarbeitern im Kurfürsten-Winkel. Und rechts auf dem Gelände des ehemaligen Grabelandes, auf dem jetzt schicke Stadthäuser stehen.

Investor Chris Schoor (2.v.r.) mit seiner Kollegin Melanie Faßbender und zwei Bauarbeitern im Kurfürsten-Winkel. Und rechts auf dem Gelände des ehemaligen Grabelandes, auf dem jetzt schicke Stadthäuser stehen.

Foto: Isabella Raupold

Es gab Unruhe im Viertel, viel böses Blut und teilweise sogar heftige Reaktionen. Selbst die Politiker stritten sich 2008 darüber, ob ein rund 10 000 Quadratmeter großes Gelände, das die evangelische Kirchengemeinde einst als Grabeland an Hobbygärtner vermietet hatte, Baugebiet werden darf. Die damalige Bezirksvertretung Rheydt-Mitte lehnte dies mit den Stimmen von SPD, Grünen und FWG ab, anschließend musste der Bauausschuss-Vorsitzende Horst-Peter Vennen (SPD) diesen Lapsus mühsam kitten.

Und heute sieben Jahre später? Auf dem früheren Grabeland zwischen Reitbahnstraße, Pestalozzistraße und Lehwaldstraße stehen 28 Stadthäuser, drei Mehrfamilienhäuser und fünf Einfamilienhäuser. Wo früher die Hobbygärtner ihre Parzellen hatten, sind im Innenbereich über einer Tiefgarage kleine mit Hecken abgegrenzte Gärten und ein Spielplatz entstanden. Das schnuckelige Neubaugebiet - das Reitbahn-Karree - in unmittelbarer Entfernung zur Juppekerk strahlt eine angenehme Ruhe aus. Und an der Lehwaldstraße blicken die Anwohner der älteren Häuser auch auf ein bisschen Grün: Die Neubauten haben kleine Vorgärten.

"Am Ende haben uns einige Anwohner, die vorher strikt gegen unser Konzept waren, gelobt. Sie hätten nicht gedacht, dass dies so schön werden würde, erklärten sie uns", sagt Investor Chris Schoor, Geschäftsführer der Bauträgergesellschaft für individuelles Wohnen (BIW). Mit seinem Vater Hans-Joachim Schoor hat er das Viertel entwickelt und bebaut. Rund 18 Millionen Euro wurden umgesetzt.

Jetzt haben sie sich ein neues Ziel gesetzt. In unmittelbarer Nähe zum Reitbahn-Karree und zum Firmensitz an der Elberfelder Straße entsteht der Kurfürsten-Winkel. Zwischen Herzogstraße und Königstraße bauen Vater und Sohn 27 Stadthäuser und sieben Punkthäuser mit jeweils sechs Wohnungen und einem Penthouse. Die Preise liegen zwischen 250.000 und 350.000 Euro. Die Nachfrage ist gut. Und was immer noch überraschend ist, aber mittlerweile häufiger von Maklern festgestellt wird: Es melden sich zunehmend Menschen aus anderen Regionen Deutschlands. "Wir haben Interessenten aus Düsseldorf, Köln, Kiel, ja sogar aus München", sagt Chris Schoor. Und sogar diejenigen, die zunächst reserviert sind, wenn sie von Rheydt als Wohnstandort hören, revidieren ihre Meinung nach einem Ortstermin oft. Schoor: "Sie sind in ein paar Minuten im Zentrum, haben alle wichtigen Infrastruktur-Einrichtungen direkt vor der Haustür. Das zieht."

Dass der Kurfürsten-Winkel ein attraktives und schönes Wohngebiet wird, liegt auch im ureigensten Interesse von Hans-Joachim Schoor: Der Architekt wohnt direkt angrenzend in einem Penthouse und guckt auf die neue Baustelle.

(RP)
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