Mönchengladbach Banken trainieren Schüler für die Bewerbung

Mönchengladbach · Die Fehler, die Schüler beim Verfassen von Bewerbungen machen, sind vielfältig wie zahlreich. Bei einer mehrfach verschickten Bewerbung die Anrede nicht zu ändern, ist zum Beispiel weit verbreitet und nicht erfolgversprechend. Oder unprofessionelle Fotos zu verwenden. "Fotos mit der elterlichen Schrankwand Eiche rustikal im Hintergrund oder aus dem Urlaub im knappen Top", beschreibt Santander-Personalchef Georg Maar gern gemachte Fehler.

Auch Wolfgang Draeger von der Agentur für Arbeit kennt viele Fehlern bei Bewerbungen. "Es gibt immer wieder Bewerbungen, die wimmeln nur so von elementaren Rechtschreibfehlern", stellt der Geschäftsführer der Gladbacher Arbeitsagentur fest.

Gegen all diese und weitere Fehler können sich Jugendliche in Mönchengladbach eigentlich gut wappnen, etwa mit dem Bewerbertraining, das Banken und Sparkassen in der Stadt unterstützt von der Agentur für Arbeit und der MGconnect-Stiftung in dieser Woche durchführten. Die Schüler treffen auf Experten - also auf Personalleiter, die täglich mit Bewerbungen und Bewerbern umgehen - die Fehler aufzeigen und erfolgversprechende Möglichkeiten vermitteln können. Die Teilnehmer können Einstellungstests und Bewerbungsgespräche üben, und sie werden fit gemacht bei Onlinebewerbungen. "Die jungen Leute können in der Praxis erleben, was Arbeitgeber erwarten", sagt Wolfgang Draeger. "Sie lernen, was eine durchschnittliche von einer überdurchschnittlichen Bewerbung unterscheidet." Jugendliche seien sich oft ihrer Stärken nicht bewusst, meint Susanne Feldges von MGconnect. "Sie lassen wichtige Informationen wie die Tatsache, dass sie Schülersprecher waren oder Veranstaltungen organisiert haben, einfach weg."

Für die beteiligten Banken und Sparkassen bietet das Bewerbertraining auf der anderen Seite eine gute Möglichkeit, um interessierten und engagierten Nachwuchs zu werben. "Wir machen das nicht ganz uneigennützig", sagt Georg Maar. "Wir lernen dadurch junge Leute mit Interesse an diesem Berufsfeld kennen." Nicht immer müssen das Oberstufenschüler sein, die gerade vor dem Abitur stehen. Viele gehen nach dem Schulabschluss erst einmal ins Ausland oder nehmen sich Zeit, um über ihre Zukunft nachzudenken, bevor sie sich für eine Ausbildung entscheiden. Und gar nicht selten wechselt ein junger Erwachsener auch noch mal die Richtung der Berufsentscheidung. Wie Jennifer Margosch. Die 28-Jährige war nach dem Abitur als Au-pair in England, hat dann angefangen, Germanistik und Anglistik zu studieren, und macht jetzt eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement bei der Santanderbank. Manchmal sind die Wege eben verschlungen.

Insgesamt bieten die Banken und Sparkassen in Mönchengladbach 60 Ausbildungsstellen allein zum Bankkaufmann und zur Bankkauffrau an. Die Santanderbank bildet 30 junge Leute aus, davon lernen zehn den bankkaufmännischen Beruf.

(RP)
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