Mönchengladbach Autofahrer wundern sich über Kreisverkehr an Roermonder Straße

Mönchengladbach · Eigentlich spricht Georg Schroer der Stadt ein Kompliment aus. "Dieser Kreisverkehr ist top gebaut, sieht prima aus", sagt der Anwohner der Roermonder Straße. "Aber warum an dieser Stelle?"

 Der Kreisverkehr nur wenige Meter vor der nächsten Ampel.

Der Kreisverkehr nur wenige Meter vor der nächsten Ampel.

Foto: A. Gruhn

Das ist eine durchaus berechtigte Frage, denn dort war vorher eigentlich gar keine richtige Kreuzung. Von dieser Stelle der Roermonder Straße zweigt lediglich ein kurzer Zubringer zur parallel verlaufenden Schnellstraße Waldnieler Straße ab, der nur in diese Richtung befahrbar ist. Und auf der anderen Seite führt eine kleine Straße, die nur für Anlieger befahrbar ist, ins Wohngebiet. Es gibt also so gut wie gar keinen Verkehr außer den auf der Roermonder Straße selbst. "Aber ein Kreisverkehr macht für mich doch nur dann Sinn, wenn eine Kreuzung entschärft werden soll. Warum wurde er dann gebaut?"

Die Stadt hat diese Frage im Zuge der Umbauplanung der Roermonder Straße und des Hensenplatzes (dieser zweite Bauabschnitt läuft auch noch) bereits beantwortet. Der Minikreisverkehr mit überfahrbarer Mittelinsel wurde deshalb gebaut, damit für den Verkehr stadteinwärts eine maximale Auslenkung erfolgt, die Straße damit schlicht unattraktiver für den Verkehr stadteinwärts wird und damit das Verkehrsaufkommen gesenkt wird. Sprich: Die Autos sollen lieber über die Waldnieler Straße in die Innenstadt fahren. Genau das erklärten die Stadtplaner Jörg Clages und Taco de Marie auch bei einer Bürgerversammlung, räumten damals aber auch ein: Mit 9000 Fahrzeugen ist die Roermonder Straße schon relativ wenig befahren. Ob die Zahl allerdings durch den Kreisverkehr wenige Meter vor einer Ampel weiter reduziert wird, ist noch unklar. Busse jedenfalls müssen dort weiter durch.

Doris Meis hätte einen anderen Standort für einen Kreisverkehr nur wenige Meter weiter vorgeschlagen: "Den Kreisverkehr an der Ampel Waldnieler-/Ecke Roermonder Straße hätte man sich noch vorstellen können. Die Ampel wäre damit genau wie Abgase durch an der Ampel wartende Autos weggefallen", schreibt sie unserer Redaktion. "Aber, dass ein Kreisverkehr hergezaubert wird, an einer Stelle, wo es in den vergangenen 40 Jahren, in denen ich dort entlang fahre, nicht einmal ein Verkehrsaufkommen gegeben hat, grenzt schon an einen Schildbürgerstreich."

(RP)
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