Mönchengladbach Auktion für Flüchtlinge - mit Beuys

Mönchengladbach · Das handsignierte Foto von 1981 zeigt den Künstler Joseph Beuys umrahmt von seiner Familie. "Das hat Symbolwert", sagt Sarah-Rena Rosenlund vom Rheydter Auktionshaus Rosenlund. Denn das Bild, das eine Kundin eingereicht hat, soll versteigert werden, der Erlös der karitativen Kunstauktion mit 50 bis 100 Objekten soll Flüchtlingen in Mönchengladbach zugutekommen. "Am liebsten natürlich Familien mit Kindern", sagt ihr Ehemann, Auktionator Stephan Rosenlund.

 Volontärin Julia Engels (v.l.), Praktikantin Sandra Engelen, Sarah-Rena und Stephan Rosenlund mit Beuys-Foto und Auktionshammer.

Volontärin Julia Engels (v.l.), Praktikantin Sandra Engelen, Sarah-Rena und Stephan Rosenlund mit Beuys-Foto und Auktionshammer.

Foto: Isabella Raupold

Die Idee kam dem Ehepaar von ganz alleine - unter dem Eindruck der täglichen Nachrichten, aber auch aus eigener Anschauung. "Wenn wir mit unseren Kindern im Garten sitzen, hört man die Flüchtlinge, die in der Turnhalle der Förderschule an der Wilhelm-Strauß-Straße untergebracht sind", sagen die Rosenlunds. "Die Menschen sind auf der Suche nach einer sicheren Heimat. Wir wollen helfen."

Gesagt, getan. Zahlreiche Künstler und Sammler aus Mönchengladbach wurden ganz aktuell angeschrieben, ob sie nicht Objekte zur Verfügung stellen wollen für die Auktion, die am Samstag, 24. Oktober, 10 Uhr, nach einem kleinen Sektempfang im Auktionshaus an der Hauptstraße 236 steigt. "Der Türöffner könnte Heinz Mack sein", sagt Stephan Rosenlund. "Wir hoffen inständig, dass er mitmacht." Bis jetzt sind neben dem Beuys-Foto Werke von Sigurd Lange und Jens Ulrich Petersen in der Auktionsmasse. "Es wäre unser Traum, wenn 10 000 Euro zusammenkämen", sagen die Rosenlunds. Es werde keine Provision genommen; Barzahlung und kurzfristige Abholungen sollen garantieren, dass das Geld für die Flüchtlinge schnell bereitsteht.

"Wir wollen dann, zusammen mit der Stadt, schauen: Was brauchen die Familien, denen wir helfen wollen, am dringendsten? Fahrräder? Laptops? Kurse? Was hilft am besten bei der schnellen Integration, damit sie hier eine Zukunft haben, beispielsweise ausbildungsfähig werden?", erklärt Stephan Rosenlund. "Oder kommt vielleicht sogar genug Geld zusammen, um eine kleine Wohnung zu finanzieren?"

Bis zu 8000 Objekte im Wert von jeweils 30 bis 15 000 Euro werden in dem Auktionshaus im Jahr versteigert, vor Ort, per Telefon oder über das Internet - in bisher über 15 Länder. Alle zwei Monate gibt es Auktionen, die Charity-Veranstaltung ist die bereits 30. Auktion seit der Gründung 2011. Zudem gibt es Expertentage mit kostenlosen Schätzungen, unter anderem direkt im Anschluss an die Charity-Auktion (13 bis 18 Uhr). Weitere Informationen unter www.rosenlund.de.

(RP)
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