Mönchengladbach Augen auf beim Fahrrad-Kauf

Mönchengladbach · Wer sich für ein gebrauchtes Fahrrad interessiert, sollte den Drahtesel zunächst von einem Fachmann begutachten lassen, raten Experten. Es gibt aber einige Dinge, die Käufer auch selbst überprüfen können.

 Bernd Meyer von der Radstation am Gladbacher Hauptbahnhof inspiziert ein Fahrrad.

Bernd Meyer von der Radstation am Gladbacher Hauptbahnhof inspiziert ein Fahrrad.

Foto: Maximilian Krone

Fällt der Entschluss, sich ein Fahrrad zuzulegen, steht man vor der Frage: neu oder gebraucht? Bei Ebay oder in Zeitungsanzeigen finden sich viele Angebote, auch für den kleinen Geldbeutel. Experten warnen aber davor, ein Fahrrad ohne genaue Begutachtung zu kaufen - im schlimmsten Fall ersteht man Diebesgut.

Obwohl Gladbach nicht als Fahrradstadt bekannt ist, gibt es hier überdurchschnittlich viele Fahrradgeschäfte. Zwei davon sind das Bike Center Pfennings und Georgs Fahrradladen. Fachgeschäfte wie diese sollten auch die erste Anlaufstelle bei einem Kauf sein, meint Georg Bockers, Inhaber von Georgs Fahrradladen. "Wenn es um die Qualitätsbeurteilung des Rads geht, würde ich einen Experten vor dem Kauf über das Rad schauen lassen", rät Bockers. Eine kurze Begutachtung wäre ohne großen Aufwand und Kosten möglich.

Generell gibt es aber auch Tipps, die jeder Käufer beachten sollte. "Zunächst sollte geprüft werden, ob das Rad dem Verkäufer auch wirklich gehört", erklärt Joachim Schulte vom Bike Center Pfennings. Das gehe zum einen durch eine Quittung, zum anderen auch durch die Rahmennummer des Rads. "Mit einem kurzen Anruf bei der Polizei kann man klären, ob das Fahrrad als gestohlen gemeldet ist", sagt er.

Im nächsten Schritt muss geprüft werden, ob die Rahmengröße stimmt. "Das Fahrrad muss sitzen wie eine Hose", sagt Georg Bockers, ansonsten könne mit dem Rad schlecht gefahren werden. Erst wenn die Größe stimmt, sei zu empfehlen, sich das Rad genauer anzuschauen. In welchem Zustand sind Kette, Rahmen, Gabel und Schaltung? "Rost oder erkennbare Brüche sind schon mal keine guten Zeichen, da würde ich vom Kauf abraten", sagt Schulte. Sind auf den ersten Blick keine Mängel zu erkennen, kann eine Probefahrt weiterhelfen. Quietscht oder ruckelt es oder springt die Kette gar raus, sollten die Finger vom Rad gelassen werden.

"Im Optimalfall hat der Besitzer vor dem Verkauf eine Inspektion bei einem Fachgeschäft machen lassen, dann ist man in jedem Fall auf der sicheren Seite", rät Joachim Schulte. Denn nicht bei jedem Fahrrad sei der Laie in der Lage, eine Begutachtung vorzunehmen. "Ist der Kettenkasten etwa geschlossen, hat man schlechte Karten."

Eine allgemeingültige Empfehlung, wie viel ein Rad im gebrauchten Zustand kosten darf, hat keiner der Fachmänner. "Das hängt immer vom Modell, dem Zustand und der Nachfrage ab", sagt Georg Bockers. Derzeit seien beispielsweise Holland-Räder der Marke Gazelle im Trend. "Da habe ich schon von gut gepflegten, 20 Jahre alten Rädern gehört, die für 250 bis 300 Euro angeboten werden", sagt Schulte.

Dennoch gilt: Auf der sicheren Seite ist man nur dann, wenn man sein Rad - auch gebraucht - im Fachgeschäft kauft. "Wir nehmen Räder auch in Zahlung und führen vor dem Weiterverkauf eine Inspektion durch", sagt Schulte. Zudem seien die Händler dann verpflichtet, eine Garantie zu geben. Repariert und inspiziert wird auch bei den Radstationen an den Hauptbahnhöfen Gladbach und Rheydt.

In der nächsten Folge unserer Radserie testen wir ein Lastenrad und radeln nach Korschenbroich.

(maxk)
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